Freitag, 17. Juli 2009

Lang lang ist es her...

... das hier im Blog ein Post geschrieben worden ist!
Aber Miss Marple hatte alle Hände voll zu tun und somit in nächster Zeit viel zu berichten!
Mister Stringer und ich verweilten vor zwei Monaten bei einem interessanten Fall in Neapel und sind nicht alleine Heim gekommen. Wir haben eine kleine caramellfarbene, vierbeinige, damals 5 - 6 Wochen alte, bellende Neapolitanerin adoptiert - die im Straßengraben geboren wurde und sicherlich keine Lebenserwartung gehabt hätte! Nun haben wir also einen kleinen Fellspion zuhause. Das lenkt natürlich erst einmal ab und läßt keine Zeit zum bloggen.
Nachdem die kleine Maus aber nun stubenrein ist - wir nicht ständig nach Wohnzimmerüberschwemmungen & Co. schauen müssen, wir auch nicht mehr in der Angst leben, dass der kleine Schnitz uns in die Möbel Monogramme nagt oder Kissenschlachten mit vielen Federn veranstaltet, werde ich natürlich wieder berichten.
Es gibt ja viel Neues: die Gemeinderatswahlen sind vorbei und unser OB ägert sich "grün", die herbstlichen Schuhkollektionen müssen besprochen werden und nicht zuletzt sollten wir ganz dringend über die Mütter, Hundebesitzer, Sesselpupser und Boxenluder reden!
Packen wirs an!

Dienstag, 17. Februar 2009

Depressionen!

Langsam falle ich in tiefe Depressionen! Der Tag - der Tag der Tage - der böse Tag der einem wieder ein Jahr mehr im Pass verpasst, rückt näher. Ein paar Wochen noch, Ende März ist es soweit. Wieder ein Plus mehr hinter der 39 - ich stelle Rechenaufgaben, damit keiner mehr drauf kommt...
Dieses Jahr habe ich mir das besondere Motto meiner Geburtstagsparty ausgedacht: Das Motto des Abends ist: Älter werden mit Würde und Alkohol!
Tja was soll ich sagen? Ich hatte stark vermutet das ich von meinen Freunden Zusagen mit den milden Worten "so schlimm ist's doch gar nicht" oder "hach Du bist doch ein junger Hüpfer" bekomme. NÖ! Es kommen Antworten wie "Na Du alte Schachtel - wir sind dabei!" oder "zurr Dein ABC Pflaster auf dem Hinterkopf zur Faltenminimierung an dem Abend gut fest - damit wir ordentlich tanzen können!"
Nun gut! Liebe Freunde IHR wolltet es so! Es gibt an diesem Abend ein gut durchpüriertes Buffet (gut für die Dritten Freunde im Mund). Als Welcomedrink werde ich jedenfalls den Klosterfrau Melissengeist Cocktail reichen und als Mutprobe darf sich jeder mal an den Defibrilator anschließen lassen.
Meinen Lifta werde ich außer Betrieb setzen - es braucht keiner Karussell fahren und Spaß haben! SO! Ätsch! Dafür gibt es an dem Abend gelenkschonende Medizinballspiele und die Deko wird komplett Protesenbeige sein! Ihr wolltet es nicht anderst haben!
Ich werde den Abend mit Euch schon rocken, die Marika Röck CDs sind schon auf den I-Pod geladen! Ach ja noch was: Nicht zu vergessen: Korega Taps können zur Erheiterung auch als Lutschtabletten verabreicht werden - frischer Atem und Anmutung von beginnender Tollwut inklusive!"
Da soll noch einer sagen Wellbeing sei nur was für alte Spaßbremsen!
In diesem Sinne: Hoch die Tassen rein den Zinken - morgen müss mer Wasser trinken!

Montag, 3. November 2008

Blutiger Montag

Was für ein Tag! Hatte heute keine große Freude an meinen Mitmenschen und Sächlichkeiten. Angefangen hat es exakt nach dem Aufwachen. Im Frühstücksfernsehen blafften mich schlecht erzogene Kinder gepaart mit säumigen Schuldnern, indisponierten Banken und Wetteraussichten auf Nebelbänke an. Das Klopapier war aus - es hing nur noch ein höhnisch grinsende Papprolle am Abroller. Die Kaffeemaschine plärrte erst nach Wasser - danach motzte sie der Tresterbehälter sei voll. Meine Rundbürste hatte sich versteckt und die wasserfeste Wimperntusche triefte bei den Nebelbänken bis auf die Backe.
Der Aushilfspostbote ranzte mich an, weil ich einen zu großen Umschlag bekommen hatte, der nicht in den Kasten ging und der arme Dienstleister klingeln musste.
Beim Feinkosthändler drängelte sich ne Omi vor (die auch den ganzen langen Tag noch Zeit gehabt hätte), ein Radfahrer zeigte mir danach den bösen Finger weil ich an der Ampel nicht im Kandel sondern mitten auf meiner Fahrbahn stand und er mit dem Damenklapprad ohne Licht nicht links neben mir, dann vor mir und dann bei rot über die Ampel konnte! Mein Handy hatte dann auch kein Saft mehr und das schon morgens. Im Büro krachte erst mal das Tischbein gegen mein Schienbein - danach floss der Kaffee über meine Bluse. Meine Laune war auf dem Gefrierpunkt und taute den Tag über auch nicht mehr auf. Auf dem Heimweg hielt mich der Bummelbus auf der an jeder Milchkanne gehalten hatte, danach ein Fahranfänger mit Fahrlehrer und da danach die Waldschneckenomi vom Morgen, die mit 0,001 kmh über den Zebrastreifen schlich. Ich musste mich heute wirklich positiv konditionieren um nicht das Tourettsyndrom zu bekommen. Auch jetzt muss ich schwer an mich halten, damit ich nicht den schicken Flatscreen aus dem Fenster werfe, weil nur Fressendungen mit debilen Hobbyköchen, die eh alles vermurksen, langweilige Erzieherinnen rotznasige Kinder dressieren und knollennasige Bauern keine Sau finden. Bis auf Herrn Zwegert - auf den lass ich nichts kommen, der Mann hat Format - doch der kommt heute keine Schuldner beraten. Ich glaub ich mach das Licht jetzt aus und reg mich höchstens noch ein mal auf - weil ich das rünstige Rotweinglas im Dunklen nicht finden kann!
Gute Nacht!

Sonntag, 21. September 2008

Urlaub!

Nachdem ich recht lange in diesem Jahr ohne Urlaub ausgehalten hatte – der Sommer, sowie der Spätsommer nicht zum Genuss, sondern zum arbeiten da war, fröne ich nun 3 Wochen lang den Musestunden des süßen Nichtstuns.
Da Mister Stringer und ich in diesem Jahr nicht die weite Welt erkunden können aus dem Grund weil sich Mr. Stringer fortbildet, machen wir Urlaub in Stuttgart. Nun sollte man ja denken, dass auch ein Urlaub zuhause entspannt sein kann. Kann er definitiv nicht!
Die to do Liste ist lang – Dinge die man schon seit Jahren mit Erfolg vor sich her geschoben hatte, baumeln täglich vor den Augen und rufen nach dringlicher Erledigung. Angefangen von der Steuererklärung über einen bis dato erfolgreich verdrängten aber zugemüllten Dachboden, bis hin zu einem Rasen der keiner mehr ist, weil das Moos den Schnell – wachs - Konntest gewonnen hat – all die Dinge flüstern ein „erledige mich“ ins Gewissen.
Also steht man täglich früh auf, kämpft sich durch die Bügelberge – entdeckt dabei lange vermisste Lieblingsblusen, stellt fest das der im Besitz befindliche Vertikutierer für den Rasen seit Jahren beim Nachbarn parkt – dieser aber nicht mehr neben einem wohnt, Die Steuerfahndung jeden Moment klingeln könnte – da die letzte abgegebene Erklärung von 2004 ist und man die Mahnungen wohl mit der Post von Aldi versehentlich in die Tonne gekloppt hatte…
Genau so wahnwitzig ist die Idee, alle Gebrauchsgegenstände, die man doppelt hat, die nicht mehr gefallen oder die von Tante Hannelore – die keinen Geschmack hat – geschenkt worden sind, in Ebay zu verscherbeln. Was ein zeitraubender Stress. Wir sitzen seit Tagen hier, machen stunden lang Fotos, verkaufsfördernde Beschreibungen und tippen alles brav auf die Anbieterseite ein, um danach alles für ne Öhre zu versteigern und ständig auf die Post zu rennen um die Sachen zu verschicken.
Aber ein Highlight in Sachen Urlaub gibt es doch:
Miss Marple hat das Reiten wieder angefangen. Zwar nicht standesgemäß mit Damensattel, dafür aber mit Westernmanier und jeder Menge neuer Eindrücke. Mit vierbeinigen, sanftäugigen und freundlichen Samtnüstern, die mich auf der Stelle in Bann ziehen wenn ich sie sehe. Fühle mich fast wie ein pubertierendes Pferdemädchen wenn ich dort bin.

In einer Woche – nach dem Urlaub – werden mich folgende Urlaubserinnerungen eine Weile begleiten:
kein Bügelberg mehr (Verweildauer ca. 5 Tage),
ein aufgeräumter Dachstuhl (Mr. Stinger hat das Verbot jemals wieder was nach oben zu stellen)
keine aktuelle Steuererklärung mehr (dafür aber ein Haufen Quittungen die ich nicht unter bekomme)
Ein neuer Nachbar der mir seinen Vertikutierer geliehen hat – ich aber nun weder Rasen noch Moos, sondern nur noch Erdkrümel im Garten habe.
Ein paar vierbeinige neue Freundinnen, die auch nach dem Urlaub meine Stimmung heben werden.
Zuletzt auch einen unausgeruhten Mister Stringer – der schwört, dass er nie mehr einen Urlaub zuhause verbringt, weil das ungemein anstrengend ist, mit meinem Tatendrang!

Donnerstag, 3. Juli 2008

Sofas!

Mister Stringer und ich haben doch manchmal ein wenig Lust auf die optische Veränderung der gemeinsamen Kemenate, so kam es vor ein paar Wochen, dass wir Stirn runzelnd vor unseren unkaputtbaren Marken Sofas standen und ich als treibende Kraft darauf bestand - dass diese gar nicht mehr gehen. Ein leises „Warum, die sind doch noch tadellos, die haben keine Macke, keinen Flecken und sehen aus wie neu“ wisperte männlich durch den Raum. Gut, er hatte recht, die Dinger sahen immer noch perfekt aus - also musste ich die Strategie schnell ändern. Ich bezeichnete sie als unbequem und zu schmal. Ich schmiss mich, zur Unterstreichung der Dringlichkeit eines Austausches, in unbequemster embryonaler Stellung auf eines der Sofas und meinte das Lounger extratief und extrabequem, doch wesentlich bequemer wären.

Jedes Mal beim abendlichen Sofaliegen, bekundete ich lautstark diese unbequeme Haltung auf den strengen Bauhaussofas... Isch habe Rücken, ich kann mich nicht entspannen - ich bekomme ein Doppelkinn - ach was mir nicht alles als Meinungsverstärker eingefallen ist. Es klappte aber vorzüglich!
Gesagt getan, da ich eine extreme Nervensäge sein kann, hatte ich die besseren Karten und den längeren Atem! Wir waren zum Probesitzen in diversen Möbelläden und hatten nach längerer Suche, genervten Verkäufern und unterschiedlichen Vorstellungen Sofas gefunden die XXL breit, bequem und sicherlich auch mit Schlafmitteln imprägniert sind, weil man daraus nie wieder aufstehen will. Und sie gefielen uns Beiden - was schon sehr wichtig ist!

Natürlich habe ich die „Alten“ sofort zum Kauf angeboten - in der Hoffnung das wir die noch die 10 Wochen Lieferzeit behalten könnten und der Verkauf eh etwas schleppend von sich geht - denn der Preis den wir noch wollten war immer noch recht hoch. Hmmmmm, was soll ich sagen, kein Tag standen die zwei im Internet, schon rief eine Familie aus München an, die fest entschlossen und ohne sich die Zwei vorher anzusehen, gemeint haben, sie würden sie sofort und das nächste Wochenende abholen.

Seither sitzen Mister Stringer und Miss Marple im großen Wohnzimmer auf Stühlen. Mitten im Raum, wie bestellt und nicht abgeholt. Unbequem und jämmerlich - und noch ganze vier Wochen lang. Wir haben uns die Neuen echt verdient!

Freitag, 6. Juni 2008

Der Ball ist rund!

Endlich ist es wieder so weit. Das Sommermärchen 2008 beginnt morgen Nachmittag. Das heißt erst einmal für uns Frauen, dass wir die Eventplanung, Essenseinladungen, Ehelichungen, Notarztbesuche, Wasserrohrbrüche, Sterbefälle etc. geschickt um die via TV übertragenen Fußballspiele drum rum basteln müssen. Sonst könnte es sein, das wir alleine dastehen, zumindest aber rüde über das „nicht Jetzt“ und „keine Zeit“ aufgeklärt werden.
Gut, ich halte also bei einem Wasserrohrbruch mindestens 90 Minuten die Hand auf das Leck im Rohr! Geht klar!
Schön ist natürlich, dass in der Zeit der Spiele keine desorientierten männlichen Anhängsel beim Shopping im Weg stehen werden und sich gerade an dem Kleiderständer festhalten, an dem frau in Ruhe sondieren möchte. Es hat durchaus auch Vorteile.

Allerdings sollte der „Fußball-ist-nicht-mein-Leben,-nicht-mein-Fetisch-Mensch die Standorte des Public Viewings konsequent meiden. Verschwitzte Leiber in noch verschwitzteren Trikots diverser Mannschaften clustern auf engstem Raum zusammen und bekunden in Hörsturzlautstärke gewisse - der Mannschaft entsprechende Tore. Diese Zusammenrottung der Ballliebhaber ist oftmals auch aggressiver, als eine Atomgegnerdemo in Gorleben oder eine Hausbesetzerdemo in Berlin - zumindest wenn die falschen Tore fallen.
Da mutiert das Nachbartrikot schon mal ganz schnell zu einem Feuer speienden Fuchur mit Bierfahne.

Naja - damit ich hier nun noch die Kurve bekomme: ich freue mich ein ganz klein Bisschen auch auf die EM. Ich hoffe schon dass wir ein paar Runden schaffen - oder einen bestimmt fürchterlich anmutenden Pokal gewinnen. Ich drück die Daumen!

Mittwoch, 28. Mai 2008

ich fahr doch nicht Bus - auch nicht in Hamburg

Da sitze ich nun hier und harre der Dinge die da kommen und bin hin und her gerissen. Es ist ja schon was, wenn man große Konzertarenen in der Stadt hat. Wenn man aber den Weg dahin nicht weiß und auch nicht die kniffe, was, wann, wo und überhaupt, dann ist man schon etwas gefordert als Neuling. Das ist in Hamburg nicht besser wie in Stuttgart.
In Stuttgart fährt wenigstens ne Bahn zum Wasen. Ok, sie fährt nicht immer, aber immerhin. Hier in Hamburg muss man mit dem Bus die letzten Meter fahren. Und auch wenn hier das Thema Bahnfahren etwas anders gesehen wird, ich fahr doch nicht Bus. Hallo? Ich bau mir doch auch keine Stützrädchen ans Fahrrad.
Ich werde mal sehen, wie das läuft. Auf jeden Fall werde ich zum Konzert von Bon Jovi gehen und ihm sagen, dass Stuttgart morgen auch super werden muss. Hurraaaa!

Schnecken!

Schnecken gibt es nicht nut unter den Auto fahrenden Mitmenschen - im Garten sind sie durchaus auch ärgerlich. Die kleinen, schleimigen Gesellen, mit und ohne Einraumwohnung auf dem Buckel wälzen sich gerne in der Dämmerung und Nacht durch meinen Garten und müssen mindestens die letzten 6 Wochen nichts zu Essen bekommen haben. Die kleinen Schleimer fressen, ohne mit der Wimper zu zucken - denn sie haben keine... - eine komplette große Funkie auf. Ich meine, ich hätte auch schon den einen oder anderen wohlwollenden Rülpser in der Nacht gehört. Es ist sehr bitter, denn dort wo ich grün und bunt geplant hatte, stehen nur noch ein paar angenagte Stengel aus der braunen Erde, die sehr mitleidig aussehen.
Ich habe schon alles versucht. Meine Verkleidung als listiger, Schnecken essender Igel hat sie nicht abgeschreckt, sondern eher belustigt. Der Totempfahl mitten im Beet gespickt mit einer gelynchten Schnecke und einem Schild dran: „das passiert hier allen Schnecken“ als Abschreckung für alle anderen lebenden Artgenossen hat dazu geführt, dass ein schleimiger Rächertrupp in der Nacht auch an Pflanzen ging - die eine Schnecke normal nicht frisst. Bierfallen wurden ausgesoffen und die schleimige Schlangenlinien gingen zurück zu den leckeren Pflanzen, besoffen aber zufrieden haben die Schädlinge weiteren Schaden angerichtet. Ich habe auch schon Gift gestreut. Doch da ging es mir nicht gut dabei, denn wenn die Schnecke verendet fressen andere Tiere das giftige, tote Etwas und verenden vielleicht auch. Das will ich nicht. Sägespäne habe ich gestreut - angeblich rutschen die Schleimer da nicht drüber - bei mir schon. Nun bin ich am Ende meines Lateins. Ich habe beschlossen eine große Gruppe von Franzosen - nebst feinem Schneckenrezept einzuladen. Die sollen sich in den Garten setzen und nachts Schnecken pflücken und lecker in Knoblauchsauce zubereiten. Oi, oi, isch bin entsüückt! Mache isch meinen Jardain doch zu die ultimativ Feinschmecker-Schnecken-Location mit französischem Flair. Allerdings habe ich dann ein anderes Problem: lauter niedliche Franzosen - die in meinem kleinen Garten bei der Schneckenjagd umher trampeln und alles was noch wächst und nicht angenagt ist, in den Boden rammen mit den kleinen Füssen. Ob das die finale Lösung ist???

Mittwoch, 14. Mai 2008

Ach wie süüüß - beißt der? AUA!

Kleine Babys, die unschuldig im Kinderwagen liegen und rosig vor sich hinmüffeln, wecken in fremden Passanten, vor allem des älteren Jahrganges das unwiderstehliche Gefühl des Begrabschens. So beobachtet heute vor dem Feinkost Böhm.

Eine junge Frau stand da, mit einem schicken, dreirädrigen Babysportflitzer, drin ein modisch gekleidetes Etwas, mit ca. drei Zähnchen bestückt, einer Brezel bewaffnet und einem schicken Ralph Lauren Cap vor der Sonne geschützt.

Das kleine Wesen quietschte vergnügt bis eine ältere Dame kam. „Duzzi Duzzi Duuuuu“ tönte es „ja was isses denn für ein Kleines“ gellte es heller „jaaaaaaaa waaaaaaaasssss - bei dir sieht man ja gar nicht ob Mädele oder Büble?!“
Das Baby war etwas irritiert über die aufgeblähten, behaarten Riesennasenlöcher - die bedrohlich nah kamen, die Gedanken der Mutter waren sicherlich: „ich ziehe mein Kind weder in prolligem Rosa noch in Hellblau an - ich weiß schließlich was es ist und auf das kommt es an!“. Die Dame schoss mit ihrer knochiger Hand in den Kinderwagen und batschte dem armen Kleinen auf den Kopf und verstruppelte die drei Haarefrisur. Das arme Kind wusste sich nicht mehr zu helfen und zwickte mit den drei Zähnchen zu!
Die ältere Dame begann zu zetern, dass das ja wohl das aller Letzte wäre. Nun, die Mutter gab Kontra und hat damit mein vollen Respekt: sie sagte nämlich: „hätten sie mal vorher gefragt, ob sie das Kleine streicheln dürfen und ob das Kind bissig ist! Leider habe ich heute den Maulkorb vergessen und den Aufkleber VORSICHT bissiges Kind auch!“ Die ältere Frau zog beleidigt ab und ich muss immer noch schmunzeln! Find ich klassen!

Donnerstag, 8. Mai 2008

Heimweh nach Stuttgart

Man muss ja wirklich mal sagen, dass Stuttgart im Sommer sehr schick ist (wenn man von den Bauchnabeln manch übergewichtige Einwohnerin mal absieht). Zwar ist die Luft im Kessel etwas schwer bekömmlich, aber der Stuttgarter hat das im Griff. Da geht man eben ins Bärenschlössle oder hat sich einfach nicht so.
An der Theo wird flaniergefahren, am Schlossplatz auf der Wiese gehockt und in der Königstraße geshoppt.
Das Grünzeug ist schon richtig schön grün und man hat Sommerfeeling pur. Der Stadtstrand schüttelt die Hängematten aus und man kann ans Wasser liegen.
Zwar bin ich jetzt in einer Stadt, die bei lachender Sonne unvergleichlich ist, aber Stuttgart ist doch zu Hause.

Mittwoch, 7. Mai 2008

Nabelschau!

Kaum ist es über 18 Grad Celcius im Städtle, schon geht es los mit der großen Nabelschau!

Natürlich gibt es auch hart gesottene Teenys, Twens und auch die ein oder andere Mittvierzigerin ohne Spiegel, die schon bei Temperaturen kurz über dem Gefrierpunkt den Nabel blank zieht. Über die sprechen wir aber ein andermal!

Nein es geht um die Anmutung - oder bzw. Zumutung der Horden an verschiedensten Bauchnabeln, die jetzt zu sehen sind. Man sieht in der Stadt, der Königstraße, der Theo und der Calwerstraße eine Armada an Löchern. Bei den wenigsten sieht es schön aus - das liegt am Drumherum, an den Speckschwarten die lustig um den Nabel wabbeln und an fürchterlichen Piercings und Tatoos die die seit der Geburt vorhandene Stelle an unserem Körper zieren - oder zieren sollen - oder einfach nur entstellt.

Mal ehrlich, es gibt Frauen, die können sich das leisten, weil sie einen tollen Körper haben und gepflegt sind. Aber, das Gro der Blankträgerinnen mutet dem Betrachter schon allerhand ab. Es ist doch nicht schön, wenn ein Bauch über eine zu enge Leggins hängt, die Hüften über den Bund quellen, der Bauchnabel einen schlecht gelaunten Smileyausdruck hat, weil das Wabbelfleisch von oben den Nabel deformiert. Oder ein entzündetes Piercing die Bauchgegend mit Schorf und Sonstigem Sekreten zu einem Hackepeterbauch mutieren lässt!

Mädels - habt ihr keinen Spiegel Zuhause? Das ist nicht sexy sondern eine böse Attacke gegen jeglichen guten Geschmack! Der Knaller jedoch ist mir heute Mittag begegnet. Ein junges Mädchen mit einem Tatoo - einem Pfeil auf den Bauchnabel und drüber stand „Loch“

AHA! Interessant und ohne Worte!

Donnerstag, 1. Mai 2008

Sammelpunkte, Sportartikel & Hüftengold

Ein sehr bekannter Hersteller vom Nuss-Nougat-Creme und sonstigen Süßies für Kinder hat eine sehr durchdachte Marketingaktion passend zur EM auf den Markt gebracht. Das Sammelpunkte sammeln für EM Bekleidungsartikel.

Mit schlappen 100 Punkten bekommt man schon ein EM T-Shirt und mit 125 Punkten eine EM Hose. Daran ist noch nicht Verwerfliches, wobei die Damen und Herren Marketing sicherlich nicht die Folgen dieser Aktion umrissen haben! Diese Aktion ist bis zum 29. Juni limitiert. Wir haben heute den 1. Mai und somit noch knapp 2 Monate Zeit um die Punkte zusammen zu kratzen. Soll ich nun also 100 Gläser Nuss-Nougat-Creme auf Vorrat kaufen, damit ich dann die Punktekarte voll bekomme? Nein natürlich nicht, ich kann auch dazu hin Riegelchen mit Milch, Erdbeerschokostängel mit Joghurt verfeinert dazu nehmen, da sind schließlich auch Sammelpunkte drauf.

Wenn ich im Normalfall mit Größe M = Konfektionsgröße 38 auskommen würde, müsste ich den übermäßigen Konsum vom Nuss-Nougat-Creme, Riegelchen und sonstigen Schweinereien in die Größenberechnung mit einfließen lassen und vorsorglich mal die Shirt-Größe XL = Größe 42 = Wohnzeltanmutung bestellen. Alternativ könnte ich natürlich auch eine Stadtteilsammlung mit Nachbarn vorziehen, mit einem Stundenplan, wer wann in welcher Stunde das gemeinsam ersammelte EM-Shirt tragen darf.

Höchst schwierig ist auch die Tatsache, dass die sonstige Werbung gerade bei den Frauenzielgruppen affinen Erdbeer-Joghurt-Riegelchen eher auf die schlanke Linie ausgerichtet ist. Joggen in der Werbung doch zwei Hausfrauen durch den Stadtpark und loben sich der rasanten Figur und dass sie die nur deswegen erreichen, weil sie beim Hunger auf Süßes auf die locker leichten Riegelchen im Kühlschrank zurückgreifen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die auch Punkte sammeln, sonst würden die durch den Stadtpark fräsen und jegliche Grasnarben zu Tode trampeln, kleinen Regenwürmern Gehirnerschütterungen zufügen, weil die Gewichts-Bewegungs-Detonationen noch bis an den Schmelzpunkt der Erde zu spüren wären.

Liebe Marketingexperten: es gibt sinnvolle Maßnahmen die mit Sport, Gesundheit, gesunder Ernährung und einer adäquaten Figur zu tun haben – oder aber Maßnahmen, die keine Logik besitzen, weil man einen Tieflader Nuss-Nougat-Creme & Co. erwerben muss um ein made in Taiwan genähtes EM-Merchandise-T-Shirt zu erwerben, in das man nach übermäßigem Konsum der Produkte nicht mehr rein passt oder aussieht wie eine Stadionwurst im Naturdarm!

Montag, 28. April 2008

Wochenend und Sonnenschein

Nachdem nun das Wochenende mit Miss Rich in Stuttgart leider schon wieder vorbei ist, der strenge Eventablauf und übermäßiger Konsum von perlendem Edelgetränk immer noch absolute Erschöpfungszustände in meinem Körper zurückgelassen hat, muss ich doch mal über die Highlights berichten. Am Freitag sollte ich Miss Rich um 18 Uhr vom Bahnhof abholen - doch der Zug fand den Bahnhof glaube ich nicht gleich. Klar - die Bahn hatte Verspätung und ich somit Aufenthalt im noch kopfigen Hauptbahnhof. Nun da ist eine illustre Gesellschaft unterwegs und man kann sich dem oftmals angetrunkenen Publikum nur mit einem Besuch der Buchhandlung Wittwer entziehen. Was mir dann auch wieder gute Bücher beschert hatte, habe mir „unsere Kindheit in Stuttgart“ und „ was war los in Stuttgart 1950 - 2000“ vom Autor Uwe Bogen geshoppt. Ich kann die Bücher nun wärmstens empfehlen, denn der in Stuttgart Aufgewachsene erkennt seine Kindheit, seine Clubs, Mitmenschen und die ganzen Geschehnisse wieder und erinnert sich gerne.
Jedenfalls kam dann auch der Zug und Frau Ritch somit an und einem launigen Abend stand nichts im Wege. Fast nichts! Denn als wir Zwei das Hüngerchen im Bäuchlein hatten, fanden wir auf die schnelle keine adäquate Futterstelle der gehobenen italienischen Art. Schnell umdisponiert, haben wir im BRUNNERZ feine karibische Küche, ein Fläschchen besten Rotwein und einen launigen lateinamerikanischen Abend erlebt. Danach wollten wir im Varanga ein paar Cocktails haben - allerdings wurde es kühl und ein paar betrunkene Pöpelboys rockten den Platz mit Grölen und unflädigem in der Gegend rumrotzen, so dass wir uns entschlossen haben, die Maritim-Bar im Bosch-Areal aufzusuchen. War nett bis auf ein paar Russen - die auch so voll waren wie die Selbigen. Aber die Cocktails waren lecker und wir hatten ordentlich Zeit um uns auf den neuesten Stand des Klatsch und Tratsch zu bringen. Wieder Zuhause und ein Fläschchen Barolo später, sanken wir angeschlagen in die Kissen doch unser Drang nach dem Neuigkeitenaustausch war immer noch nicht erschöpft. Als Amsel, Drossel, Fink und Star um halb sechs schon recht rünstig in der Morgendämmerung gedrällert haben, sind wir in einen komatösen Tiefschlaf gefallen, der um 10 Uhr beendet war, da wir shoppen gehen wollten. Ein Frühstück für den lädierten Magen und den brummenden Kopf, ein Schweizer Käseomelett mit nur Käse und fast ohne Ei machten es möglich die Muttersprache wieder zu erlangen und ein wenig die Kreditkarte auszureizen. Wobei! Bei unserem Shoppingmarathon durch alle namhaften Läden der Stadt fanden wir nichts, was unsere Huldigung bekommen sollte. Wir haben dann im letzten Edel-Schuhladen noch nette Fuß-Schmeichler gefunden, die wir, da wir nicht ohne Tüten und somit frustriert und heulend gehen wollten, adoptiert haben. Nachdem ich dann Frau Rich zu ihrem tollen, intakten Mietwagen mit Tom Tom Navi gefahren hatte - sie musste noch in Baden Baden Verpflichtungen nachgehen, habe ich vom Offenfahren, grellem Sonnenschein und der latenten Übernächtigung einen narkotisierten Schlafanfall bekommen, dass ich nicht mal mehr dem Sandmännchen beiwohnen konnte. Der Sonntag war dann auch sehr schnell mit dem Augenringtuning, Anti-Agin Behandlungen und der allgemeinen Kopfschmerzpflege rum.
Ich liebe die Wochenenden mit Miss Rich! Sie sind immer herrlich unvernünftig, maßlos und Kreditkarten schädigend - aber dafür Brülllustig, informativ und vor allem: viel zu schnell vorbei! Ich hoffe auf baldige Wiederholung!

Donnerstag, 24. April 2008

Out of order!

Jetzt meld ich mich mal kurz zu Wort :=)) Ich lebe noch und habe wieder viel Unfug im Kopf, den ich auch gerne hier los werden würde. Aber ich bin im Stress! Die Eventplanung für den Besuch von Miss Rich und der Berg an "to do - Listen" für den Job lassen keine Zeit und Muse für weibliche Blog - Poesie!
Ich freue mich aber im Moment über jeden Ermutigungskomentar und jegliche Durchhalteparolen von unseren Lesern. Bitte! Schreibt mir ein wenig Tschakka Tschakka, damit ich nicht vor lauter Stress ins kreative Koma falle!

Mittwoch, 23. April 2008

Bald....

Bald darf ich wieder in der Heimat einfliegen und mal endlich eine ordentliche Sprache hören. Endlich wieder normal sprechen. Nicht zum Fleischer, sonder zum Metzger. Nicht „dafür nich“ sondern Danke. Bald hat mich Stuggi wieder. Zwar nur für einen Tag, aber Miss Marple macht schon derart rünstige Pläne, dass ich nicht weiß, ob ich Wanderstiefel oder Zickenstiefel einpacken soll.
Ich entscheide mich für Zickenstiefel.
Und ich sinniere darüber, wo wir das Nachtleben unsicher machen sollen. Also wo wir uns direkt mal am lebenden Objekt daran machen, den Unterschied zwischen Hamburg und Stuttgart zu testen.
Also, an alle intelligenten und gut aussehenden Herren (bitte nicht zu alt, knackig sollte schon auch sein) von Stuttgart: go and have a look for Tussis!
Wir beißen auch nicht, wir wollen nur spielen.

Sonntag, 20. April 2008

Unterschiede Stuggi/Hamburg

Gestern Abend habe ich mal wieder Hamburg unsicher gemacht und ich bin nicht umhin gekommen, einen Vergleich zu meiner alten Heimat zu zeihen. Ok, klar, Hamburg ist Hamburg (groß, Hafen, Norddeutschland, flach) und Stuttgart ist Stuttgart (nicht groß, auch nen Hafen, aber nicht so einen, Süddeutschland, im Kessel). Aber es gibt schon Dinge, die man Vergleichen kann.
So waren wir also Essen. In einem Restaurant, das eine Mischung aus kambodschanisch und vietnamesisch bietet. Das Restaurant liegt direkt am Hafen und hat auch entsprechend einen Blick auf die ein- und ausfahrenden Schiffe. Zum Restaurant gehört eine Bar/Lounge im Asia-Style. Aber nen 2 Meter hohen Buddhakopf fand ich schon beeindruckend. Aber das hat Stuttgart auch – die Buddha-Lounge.

Der eigentliche Unterschied kommt jetzt: wir sitzen gemütlich bei unserem Drink und diskutieren und witzeln über alles was uns einfällt. Da tritt ein schnuckeliges Kerlchen neben uns an die Theke und verwickelt uns in ein Gespräch über Spaghetti. Ok, das war der warm-upper, aber er war nett und lustig und wir kamen ins Gespräch. Das Schnuckelchen hatte noch zwei andere Schnuckelchen im Schlepptau. Also ran an die Buletten.

Jetzt stell ich mir die Frage: sehen wir so unterirdisch aus, dass uns keiner ansprechen mag oder sind in Stuttgart alle verheiratet und brav? Oder liegt es an der neuen Frisur von Marlies Möller? Oder dachten die, dass wir alt genug wären, damit wir ihnen wirkliche Tipps fürs Spaghettikochen bekommen können und das war gar kein warm-upper.

Egal, es war ein lustiger Abend und Feldforschung im Revier der Studenten war doch ein Genuss fürs Auge in diesem Fall!

Montag, 14. April 2008

die Plakettle

Vorne rechts gut sichtbar, so muss sie sein, die Feinstaubplakette. Ich bin am Wochenende im Ländle aufgetaucht und mein erster Blick ging nach vorne rechts gut sichtbar und jawohl, die Autovermietung hat mitgedacht. Eine Plakette, ich konnte also beruhigt und mit grünem herzen durch die City cruisen.
Dabei ist mir vor allem eines aufgefallen: die meisten haben das grüne Plakettchen (auch die, die keine bekommen, habe eine Ausnahmegenehmigung), alle haben also die Industrie unterstützt und wollen nicht dem land die hohen Strafen zukommen lassen.
Stuttgart ist ja nun lufttechnisch nicht unbedingt gesegnet, aber ob diese Maßnahme nun die richtige war? Man kann es doch wohl bezweifeln, denn es ändert doch aktiv nix – außer, dass Kleber produziert und Kontrollen durchgeführt werden.

Wird jetzt durch die Mehreinnahmen die S- und U-Bahn modernisiert? Dann hätte das wenigstens einen direkten Sinn und Einfluss auf die Anzahl der Fahrzeuge auf der Straße.

Oder will ich zuviel und sollte mal wieder mit dem Auto in die City flitzen und mir ein paar stylische Schühchen ziehen?

Sonntag, 13. April 2008

Heimaturlaub im Schwabenland

20.30 Uhr, Stuttgart, die Frisur sitzt. Ms. Rich auf Heimaturlaub. Der Flieger hat mich gerade ausgepuckt, da flitze ich schon zur Autovermietung meines Vertrauens und hole meinen elektrisch betriebenen Rollstuhl mit Radio ab. Dann noch schnell am Airport ein Blümchen gezogen und sofort bin ich wieder auf dem Boden der tatsachen.
Am Flughafen gibt es Blumengeschäfte, die ihre Kundenfreundlichen Öffnungszeiten clever gesetzt haben, leider hat es dann für ein Seminar "Mitarbeitermotivatio - der Kunde ist uns wichtig" gefehlt.
Ich also rein in das kleine Blumenlädle und sehe mich um, während die Verkäuferin ziemlich murrend den Feierabend vorbereitet und ca. 5 mal direkt an mir vorbei läuft (ich war froh, dass sie mich nicht gebeten hat, aus ihrer Laufbahn zu treten). Dann habe ich sie bei der 6. Runde Ms. Rich umschiffen angehalten und gefragt, dürfte ich diesen Blumenstock und dieses Figürchen bitte mitnehmen? Diese Frage, so dachte ich, impliziert: Alte, ich will was kaufen, jetzt, sofort, und zackig.
Sie fragte aber nur: sollsdessei? Ich war etwas irritiert, denn ich hatte meine Frage in hochdeutsch gestellt, die Antwort kam aber im Schwäbisch. Nun, ich kann das ja auch, bin ich doch ein Schwabe, aber das war so ein schwäbisch, dass ich nachfragen musste.
Dann reißt sie mir den Blumentopf aus der Hand, setzt das Figürchen an den Rand, knallt alles zusammen auf den Tresen und reißt dieses hässliche rote Einpackpapier ab. Dann schnaubt sie (wieder völlig schwäbisch): dokommddrtopfaunodrauf. Aha, der Topf war in dem ausgzeichneten Preis nicht mit drin. Ok. Ich habe ja keine 2 Meter Juckapalme als Zielobjekt und ich sage dann nur: ja, ist ok, den nehm ich trotzdem.
Die Verkäuferin hält inne, neigt den Kopf und schaut mich wirklich gaaaanz langsam von unten bis oben an, ob ich mir das auch wirklich leisten könnte. Einen Blumentopf für 3,50€. Ich weiß nicht ob der Mandarina Duck Trolley, die Jimmy Choo Tasche oder die Jimmy Choo Schuhe oder das Jimmy Choo Portemonaie sie überzeugt hat, aber vielleicht was es ein etwas von allem.
Sie packt weiter ein, aber bevor sie richtig ans Werk gehen kann, sage ich: könnte ich bitte das in Folie gewickelt bekommen, es ist ein Geschenk (wer kauft für sich selbst Blumen am Flughafen?). Dann murrt sie, packt alles in Folie und ich darf gehen....

Schönes Wochenende noch....... Ok, dann gehe ich halt wortlos. Die Schwaben sind schon sehr maulfaul...

Freitag, 4. April 2008

Wonnemonat Mai

Das Logbuch des Homo Sapiens schreibt bald den fünften Monat des Allgemeinen römischen Kalender. In neudeutsch heißt er Wonnemonat Mai. Nicht nur Maiglöckchen, Männertreu und die ersten Rosen blühen auf, nein auch der Homo Sapiens bekommt nun endgültig Frühlingsgefühle. Die Röckchen der weiblichen Gattung werden Kürzer, die Brusthaare der Männchen werden auftoupiert, getönt und mit prunkvollen Goldkettchen dekoriert in die Sonne gehalten. Ein unbeschreibliches Balzgehabe beginnt nicht nur auf der Theodor-Heuss-Straße in Stuttgart und auf der Seestraße in Ludwigsburg, nein allerorts werden die Reviere neu verteilt und abgesteckt. Man kann sehr froh sein, dass die Evolution uns Menschen das markieren der abgesteckten Reviere durch das Beinchenheben erspart hat (ausgenommen sind jedoch davon die freiheitsliebenden Autobahnparkplatzstruller, in denen viel Animalisches steckt). Dafür gibt es die Gattung der meist jüngeren Bordsteinspuckern, die ihre Marken mit einem ekeligen „Rrrrzpscht flack“ auf dem Boden verewigen (über diese Gattungen möchte ich mich nicht näher äußern!).
Jedenfalls wird ab Mai gebalzt und geturtelt mit allem was man hat – oder auch nicht… Es ist sehr interessant zu sehen, was Hormone bewirken können und wie sie den zwischenmenschlichen Nestbau anheizen. Die oft farblich etwas schlichter gehaltenen Männchen gurren um die prachtvoll farbig (dieses Jahr ist Gelb Orange und Apfelgrün der Renner des Gefieders) gekleideten Weibchen, strecken die geschwellte Brust dabei nach vorne, schauen lässig über den Rand der Ray Ban Sonnenbrille und artikulieren sich mit sanfter Kreidestimme und überschütten mit Komplimenten. Nicht zu vergessen sind die in der ersten Sonnenwärme aufdringlich riechenden Duftwolken neuester Kreationen der Pariser Parfümeure. Den Höhepunkt des Paarungstanzes erlebt man dann in der Disco. Da werden nach zu Hilfenahme vom viel Wodka, die Hüften geschmeidig in Richtung der Damen geschoben, aufwändige Choreografien auf Tuchfühlung gegangen, was dann oftmals zur späteren Stunde mit einem heftigen in den Kopf beißen (man kann es auch Knutschen nennen) belohnt wird. Den Rest kann sich jeder selbst ausdenken. Allerdings ist manches morgendliches Erwachen am Day After nicht schön. Denn dann kommt die ungeschminkte Wahrheit aus den Kissen hervor, was manche oft böse Überraschung mit sich bringt. Am Abend wird aufs Neue markiert und gebalzt – denn das ist der beste Weg den Schock des Morgens zu überwinden und zu vergessen.
Sehr interessant auch die Tatsache, dass der Homo Sapiens nur sehr selten als monogames Lebewesen auftritt. Die Lemuren – eine Affenart aus Madagaskar sind eine der ganz seltenen Lebewesen, die sich ein Leben lang auf einen Partner konzentrieren allerdings leben die auch nur einen Bruchteil unseres irdischen Zeitraumes… Somit ist gesichert, dass das Balzgehabe hier in kurzen immer wieder kehrenden Abständen zu beobachten ist.
Na dann viel Spaß beim Balzen und Forschen!

Gartenglück und Damenspaten

Vorsicht! Lebende Pflanzen stand auf dem Paket, dass ich gestern von den gelben Jungs geliefert bekommen habe. Nicht sehr ehrfürchtig schmissen sie den sehr großen Karton auf den Boden und ich meinte ein „AUTSCH“ aus dem Karton zu hören. Ja, Miss Marple ist infiziert vom Gärtnervirus. Natürlich besitze ich die Vollausrüstung für die glückliche Gärtnerin. Angefangen von einem schicken Lederschurz mit den Einhängelaschen fürs Schäufelchen, einen Tropenhut für das subtropische Klima ab Mai in Stuttgart, die Harke und eine Gartenschere, über eine Buchsbaumondulierschere, einen Vertikutierer, eine Designergiskanne für fröhlich juchzende Blumen, aber auch einen Unkrautstecher für den bösen Knöterich und den linkischen Löwenzahn, alles ist vorhanden. Nicht vorhanden ist die gewisse Geduld und das einsehen, dass Blumensamen einige Zeit brauchen um ihr Grün durch den Boden zu stecken. Von mir aus könnten die SOFORT aus dem Boden schießen! Nun gut, da stand es also vor mir, das überdimensionierte Paket voller Samen, Stecklingen, Containerpflanzen und einer Seerose. Ich glaube ich habe mich da ein wenig verkalkuliert bei der Bestellung, das Zeug reicht um den Rosensteinpark bis zum Schlossgarten zu beglücken! Nun stehe ich im Garten mit dem ersten Problem. Leider habe ich einen knallharten Lehmboden, da mein Haus in den ehemaligen Weinrebenhängen Stuttgarts steht. Nicht gerade die beste Voraussetzung „Lazy-Gardening“ zu spielen und verspielt hier und das eine hübsche Knolle in die Erde zu stecken. Nein, es ist eher der Kampf, mit einem geeigneten Spaten den Boden zu lockern und zu verbessern. Der Spatenkauf war so spannend wie der Kauf eines Luxusneuwagens, denn Spaten ist nicht gleich Spaten! Es gibt da zum Beispiel einen Damenvierländer, einen Bremer Spaten und einen Vierläner. Alles Grütze – die Dinger sind nur für leichte Arbeiten geeignet. Interessanter wird es erst bei der Rubrik Marschrüffel oder Eiderstedter Spaten, ausgewiesen für echte Kerle und echte Tiefbauarbeiten. Allerdings haben die den Nachteil, dass sie so schwer sind, dass man sich gleich einen gut bemuskelten Gärtnergesellen (gut aussehend natürlich) mitbestellen sollte. Nachdem ich trotz meiner gut gefütterten Wildlederhandschuhe, mit Blasen überzogenen Hände, meinen Boden verbessert habe, Mit Sand und Humus den Boden gelockert und den alten Lehmboden heimlich in der Nacht dem doofen Nachbarn in den Garten geschaufelt habe könnte ich loslegen. Wäre da nicht meine Vorstellung und im Gegensatz die Vorlieben der botanischen Kreaturen. Die Eine mag es sonnig, die Andere eher halbschattig. Dafür möchte die Nächste einen sauren Boden und die Übernächste liebt es kalkhaltig. Suppi ihr Deppen! Wie soll ich mir das alles merken ohne hässliche Plastikstecker in den Boden zu rammen um überhaupt noch den Überblick zu behalten? Wo habe ich im letzten Jahr eigentlich die Akelei vergraben, die in absoluter Feindschaft mit der Waldheidelbeere steht? Auch die Logistik hinten höhere Pflanzen und vorne die Zwerge zu setzen ist fein. Aber leider recht schwer umzusetzen, wenn der Versandhändler die Wuchshöhe nicht angibt und die Bestellung der Pflanzen meiner seits schon im Winter erfolgt ist. Dann habe ich auch fiese Rizombilder bestellt – die, wenn man sie nicht in tief versenkte Wurzelsperren setzt, spätestens im dritten Jahr im ganzen garten und in der Nachbarschaft ihr Unwesen treiben – ähhhm – welche Gattung war das noch? Nun sitze ich in einem Schlachtfeld von Samen, Knollen und Stauden, mir ist zum heulen zumute, da ich spüre, dass sich alle Blümchen anfeinden und ich anstatt einem Lazy Garten einen Loser Garten anpflanze. Ich gebe zu, die Nachbarn bestaunen jährlich das gepflanzte, bunte Chaos und diskutieren, wie ich es schaffe, Schattenpflanzen in der prallen Sonne gedeihen zu lassen. Ich glaube das gelingt mir nur deswegen, weil ich den Kleinen gut zurede und um Verständnis bitte. Sie bemühen sich redlich und zicken sich auch nur ganz selten an. Auch bin ich selbst immer wieder überrascht wo plötzlich unbekannte bunte Köpfchen erscheinen, die ich schon vor Jahren gesetzt hatte. Die es aber bisher vorgezogen haben in der Erde ein jahrelanges Schläfchen zu halten. Gärtnern ist was herrlich Verzweifelndes! Jedes Jahr schwöre ich mir nur noch mit Logik, Pflanzplan und unkomplizierten Pflänzchen mein Glück zu versuchen – doch jedes Jahr verfalle ich aufs Neue dem Virus, das Unmögliche möglich zu machen! Ein hoch auf das bunte Chaos!

Montag, 24. März 2008

Hurra Ostern ist vorbei!

Nachdem nun die Feiertage hinter mir liegen, ziehe ich ein Resümee!
Wettlauf gegen die Zeit. Wo bekomme ich noch ein Geschenk für Mr. Stringer her? In der Stadt natürlich. OK da sind eindeutig mehr Leute drauf gekommen, es sind auch eindeutig mehr Menschen im Geschenkverzug, die Läden haben trotz dem nur bis 20 Uhr geöffnet! MIST! Also, schnell her mit den bunten Eiern und mit... hm was denn? Was schenke ich in diesem Jahr? Elektronischer Schnick Schnack? Nö, nicht schon wieder. I-Pod vorhanden, Computerspiele bis zum Exzess im Regal. De Longhi Kaffe-Nespresso-Maschinen-Teilchen, gerade geshoppt. Also was zum Anziehen. Scheiße, die Tante vor mir hat den tollen la Martina Pulli in DER Größe von Mr. Stringer gerade in den Händen und gibt ihn nicht her (zumindest nicht freiwillig). Ob ich sie an den Haaren durchs Kaufhaus zerren soll, bis sie ihn fallen lässt? Nein, ich frage doch lieber eine Verkäuferin ob sie noch einen im Lager hat. Hätte ich lassen und doch lieber der anderen Kundin auf den Pelz rücken sollen, großer Frust nach patziger und unwilliger, verweigerlichender Verkäuferinnenantwort. Die Dame hat kein Bock auf Laufen, Lager und Verkaufen. Ich dann auch keine mehr auf das Kaufhaus - das mit Dienstleistungsgedanke und außerordentlicher Freundlichkeit wirbt. Ich gehe mir der Absicht, DAS Kaufhaus in Stuttgart mit dem debilen Bären zu meiden, wie bisher auch aus diesem Grund (außer den Gucci-Shop, der ist sensationell und ich bekomme immer eine gute Beratung und Sekt!). Also ab ins Fachgeschäft. Nachdem ich nun endlich fündig geworden bin und mit einer großen Tüte und einem Problem weniger unterwegs bin, gönne ich mir eine kleine Auszeit mit Prosi und Latte. Während dessen überlege ich mir schon mal ein gutes Versteck - denn ich habe einen extrem neugierigen Mann, der schon als Kind seine Geschenke im Vorfeld gefunden und inspiziert hatte. Ich bin bei der Hochzeit von seiner Mum gewarnt worden. Mein bestes Versteck ist der Ort wo der Staubsauger ruht. Da guckt Mann niemals im Leben nach. Das Gerät hat glaube ich etwas männlich Abstoßendes an sich.
Ich sinniere über mein Ostersonntag, den ich mit der Familie verbringe, den jährlichen Spruch von meinem Dad, der immer zum Besten gibt: "wenn der Osterhase Durchfall hat, gibt es Rührei in der ganzen Stadt, hohoho" und über das große Fressen und das Sodbrennen danach. Ich begebe mich zu meinem im Halteverbot stehenden Fahrzeug, befinde den Strafzettel mit fünf Euro für ein Schnäppchen, da vier Stunden im Parkhaus ein Vielfaches gekostet hätten und bin zufrieden. Natürlich hege ich noch keine Vorahnung, dass mein Männlein Osterngeschenke vergessen hat und ich die Selbe Szenerie am Samstag noch mal über mich ergehen lassen muss. Heute ist Ostermontagabend, ich liege mit einem ausgewachsenen Fresskoma im Bett, Blasen an den Füssen habe ich auch, da Mr. Stringer mir keinerlei Hilfen beim Suchen meines Ostergeschenkes gegeben hatte und ich jeden Quadratmilimeter unserer sehr großen Wohnung inspizieren musste, um mein Geschenk dann in der Heimwerkerbank auf dem Speicher zu finden (da wo frau garantiert nie suchen würde, da Heimwerkerbänke auf die weibliche Seele so abstoßend wirken). Stringer und Dagobert Duck sitzen gerade im Arbeitszimmer und pimpen Dagoberts Computer auf und ich bin froh, dass der Oster-Bunny erst in exakt 364 Tagen wieder mit bunten Eiern und fluffigem Pürtselschwänzchen erscheint. Ich find Feiertagsvorbereitungen einfach nur anstrengend!

Samstag, 15. März 2008

Das neue Herz Europas

Im letzten Stuttgarter Wochenblatt entdeckte ich das neue Logo von Stuttgart. Mit dem Claim „Das neue Herz Europas“ auf einem Herz, dass mich stark an die Kampagne „ein Herz für Kinder“ erinnert, natürlich modifiziert und statisch gepimpt, das Herz wird von zwei ICE Anmutungen überfahren. Die Fakten: angeblich soll es laut Bahn ein fünf Jahres Budget im 7 stelligen Bereich geben, die Kampagne kommt von der Berliner Agentur Scholz & Friends.

Nun der Schwabe an sich motzt ja gern mal und da ich eine Schwäbin bin, motz ich nun auch! Zuerst einmal über den bescheuerten Claim, der nichts aussagt, außer dass es eine großkotzige Aussage ist, die nix aussagt, oder doch? Wem hat man denn das Herz gestohlen? Oder noch besser hatten wir einen Herzinfarkt und mussten uns ein neues Herz transplantieren lassen? Und wer war der Spender?? Welches alte Herz haben wir aus Europa entfernt, um das neue Herz sein zu können. Quälende Fragen!

Dann das Motiv. Ein grafisch gehübschtes quietsch-rotes Herz. Erinnert mich an die Schulzeit, an die Herzen die ich immer gemalt habe und die diversen Namen meiner Boyfriends eingefügt hatte. Nach spätestens ein bis zwei Tagen musste ich ein neues Herz malen, da die Inschrift an Aktualität verloren hatte. Ist das bei diesem Herz auch so? Oder Soll es doch eher in Richtung ein Herz für Kinder gehen – nur mit dem Unterschied, dass wir bald eine Überschuldungssammlung für den kontrovers diskutierten Bahnhof 21 machen müssen?
Ich meine: die Zuganmutungen in der Grafik überfahren der Herz ja auch von beiden Seiten. Ist das jetzt schon ein böses Omen?

Zuletzt: Eine Berliner Agentur macht eine Kampagne für Stuttgart mit dem Claim, „das neue Herz Europas“. Sind in der Berliner Agentur schwäbische Spione, die die Agentur heimlich übernommen haben? Berlin lässt sich doch nicht freiwillig vom Überfliegerthron schmeißen – Berlin ist doch der Nabel der Welt in jeglicher Kommunikation? Die sagen doch nicht freiwillig, dass eine andere Stadt das Herz Europas ist...
Anders herum: haben wir in Stuttgart nur minderwertige Werbeagenturen, die keine anständige Kampagne hinbekommen, mit einem noch anständigeren Claim und jetzt müssen es die Berliner für uns richten? Ick gloob ick spinn!

Ganz zu letzt: Mit Kampagnen die siebenstellige Summen verschlingen, macht man das Projekt Stuttgart 21 auch nicht glaubwürdiger oder besser. Vertuschen funktioniert auch nicht, denn Stuttgart 21 ist in unsere Köpfe gemeißelt – da kann ein rotes überfahrenes Primanerherz auch nix ändern!

Freitag, 14. März 2008

Kulinarische Genüsse ... oder so!

Wie sagt der Volksmund doch so schön? „Die kulinarischen Genüsse sind der Sex im Alter“ Also hatte ich gestern schlechten Sex - sehr schlechten sogar! Nun bin ich unausgeglichen, zickig und stopfe mich mit Herrenschokolade (85% Kakao), Pfefferminzpastillen und superstrong Mentholdrops voll, damit ich den ranzigen Fettgeschmack, der sich auf meiner Zunge wie eine unwiederbringliche Tätowierung festgesaugt hat, los zu bekommen.

Mein Mr. Stringer hatte gestern Abend Lust auf Chinesisch. Also sind wir in einen Chinesen in der Innenstadt getrabt, den wir noch nie ausprobiert hatten. Schon beim Betreten des Lokals haben sich meine ästhetisch etwas verwöhnten Blicke in einen vollkommen überzogenen Deko verheddert. Überall GOLD! Goldfeuerspeiende Drachen, gülden an gesprühte Chinesensonnenschirme, Purgold glimmende Buddha-Figürchen und das schlimmste vom schlimmen zwischen drin auch in Pipi-Gold angeschmierte Fächer. Geblendet von so viel Gold und noch mehr irritiert von einer Speisekarte mit ca. 650 verschiedenen Gerichten (aber alles frisch, wie da stand), dauerte es eine Weile bis ich die Orientierung wieder fand. Ein kleines chinesisch anmutendes Männlein tribbelte wie ein Hansi Müller in seinen besten Zeiten vor dem Tor, an unserem Tisch hin und her und kicherte uns an „Bestellhung? Besthellhung?“ Das Hin und Her brachte mich an den Rande des Wahnsinns und ich bestellte einen Jasmintee, damit Männlein was zu tun hatte. Bestellung gaben wir dann auf und nach ca. einer halben Stunde kam das gelbe Männlein an unseren Tisch und brüllte im vorbeihüpfen: Haaaaifischsuppeeee kommt sooofooort!“ Nach weiteren zwanzig Minuten, kam ein Rinnsal an Süppchen, in dem ein winzig kleines Mikro-Stückchen, des ehemals großen weißen Haies badete. Die Hauptspeise war eine optische Anmutung aus Nachbarskatze an Wachhund auf Schappischlunze und wurde mit den Worten: „leckel essen, hi hi hi“ serviert. Ich konnte es nicht essen. Der altfettige Gestank und der Glibber auf dem Teller schnürten mir den Magen zu. Der kleine Mann tat mir leid. Er murmelte nur „ich verstehh dasch nich, ich versteh dasch nich, is doch leckel Huhn...d.“ HUND? Ich habe Hund verstanden ganz deutlich!!! Nein er hat nie und nimmer Huhn gesagt! Er musste beim abräumen den ganz vollen Teller in die Küche zurück tragen und kam dann nie wieder. Ich vermute der Koch hat ihn zum Harakiri gezwungen. Nach der Beendigung unseres Lokalbesuches war mir HUNDEelend! Die Stimmung am Hinterteil, nicht mal Mr. Stringer, der ständig „blauchen Blille hihihi“ und „Dri Kinisen mit dim Kintribiss „ sang, konnten mich noch aufheitern.

Jedenfalls sind mir Restaurants in ganz Gold, mit 650 frisch zubereiteten! Gerichten auf der Karte in Zukunft sehr suspekt!

Donnerstag, 13. März 2008

Miss U

Ich vermisse Euch

Seit Mitte Januar residiere ich nun im hohen Norden bei den Fischköppfen und lebe mich ein. Das ist nicht so leicht, ihr wisst ja, das Wetter. Aber ich gebe mir Mühe.

Der Umzug war reibungslos – wenn man davon absieht, dass ich 3 Tage lang ohne Vorhänge oder Rollläden im ersten Stock residieren durfte. Da ich vom Stuttgarter Westen in ein ähnliches Viertel in Hamburg wollte, sind auch hübsch viele Leute gefühlt durch meine Wohnung gelaufen. Sehr interessant. Jetzt bin ich aber blickdicht.
Mein Wohnsitz ist nun auch hier angemeldet und mein schwäbisches Auto hat auch Kennzeichen mit Hummel Hummel vorne. Ich bin also da und übe mich in Feldforschung.

Auffallend ist, dass die Hamburger trotz dem Vorurteil recht ruppig zu sein, überraschend fröhlich, höflich und nett sind. Immer ein Bitte, ein Danke, der Wunsch für einen schönen Tag oder schönen Abend. Das hat mich ja fast überfordert. In Stuttgart musste man um ein Lächeln ja beinahe kämpfen. Besonders die Gattung Taxifahrer – da ist es sehr lustig.

Man steigt in Stuttgart in ein Taxi und nennt sein Ziel. Wenn da ein Grunzlaut kommt, ist das schon zuvorkommend. Oft aber ist die Frage: wo isse das? Gut, ich kenn mich ja aus, kein Problem.
Hier in Hamburg stiegt man ein und oft kam nach der Nennung des Ziels ein „sehr gerne“ (nein, die Strecke ist nicht so weit, dass die Fahrer danach den Tagesumsatz eingefahren haben, sondern eher normal).

Und ein wesentlicher Unterschied: hier ist Wasser. Nicht ein stinkender Neckar, sondern Elbe und Meer. Am Wochenende war ich an der Ostsee – das kommt mir als Antiskifahrer eher entgegen. Und hier ist auch die höchste Cabriodichte. Die Hamburger sind auch so hart im nehmen, dass ab 10 Grad plus alle Dächer an den Autos aufgehen solange es nicht regnet.

Ich bin begeistert, aber ich vermisse euch!!!

Montag, 10. März 2008

Tatort Tatort!

Gestern hatten die neuen Ermittler Lannert (Richy Müller) und Bootz (Felix Klare) ihr Fernsehdebüt. Hm die Schauspieler finde ich klasse, zumal sie doch recht knusprig daher kommen, aber das Drehbuch... böh war das langweilig.

Ich finde den neuen Tatort aus Stuttgart recht austauschbar, eine multiple Persönlichkeit hat er. Von Stuttgart selbst war wenig Markantes zu sehen. Gut der Schlossplatz aber sonst? Auch vermisste ich den Schduggarder Dialekt, außer dem Leichenbeschauer (der ja nicht in jeder Folge kommen soll) Fehlanzeige.

Ich bin der Meinung, wenn Stuttgart seinen eigenen Tatort ausstrahlt, dann doch bitte auf unsere Weise, a bissle gmitlich und a bissle sparsam, schroff und schwäbisch.
Mit fehlt die Spätzleseligkeit und der schwäbische Charme. Vielleicht können der Drehbuchautor und der SWR ja noch ein bisslen dran feilen. Schön wäre es schon.

Immerhin soll der Stuttgarter Tatort ja ein Aushängeschild wie Wilbär, Stuttgart 21 und die Kehrwoche werden. Und wenn wir Schwaben doch gerade so daran interessiert sind, zum Mittelpunkt Europas zu werden - quasi der Nabel der Welt, dann sollte man im weltweit verbreiteten TV mal damit anfangen!

Sonscht zieht mer damit koi Wurscht vom Teller!

Samstag, 8. März 2008

Servus und Hallo liebe Freunde der Volksmusi!

Miss Rich und ich arbeiten in ganz verschiedenen Branchen. Jedoch verbindet uns im Moment gerade die musikalische Verminzung miteinander und die Tatsache, dass wir jetzt gerade mit Musikrichtungen konfrontiert werden, die nicht ganz unserem Musikgeschmack entsprechen. Bei Miss Rich ist es der gute alte Rock, das Luftgitarre spielen und die Tatsache, dass auch eine Prada-Schuh-Trägerin headbangend in ihrem zuffenhäusener Sportflitzer sitz und „eyyy goil“ aus dem Wägelchen brüllt, weil sie so tief in der Materie versunken ist.

Nun bei mir ist es eine andere Stilrichtung – eine weitaus Unrühmlichere – die ich höchsten Zuhause, alleine und wenn Mister Stringer nicht da ist aus beruflichen Gründen auslebe. Alles andere würde mir Unverständnis und eine modische Gummijacke, die die Ärmel nach hinten gebunden hat, einbringen.

Aber ich habe bei meiner Recherche Helfer – die im Background für mich da sind und mir diskrete Tipps geben, damit die Recherche ein Ende nimmt. Zum einen meine Chefin, eine ganz liebe und hilfsbereite, mit der man Pferde stehlen und sehr viel Spaß haben kann, die mir gestern Abend eine SMS geschrieben hat, um mich auf eine Musiksendung in Bayern Drei aufmerksam zu machen, die ich mir unbedingt anschauen sollte um „unsere“ Musik besser kennen zu lernen. Zum anderen meine Freundin Miss Undercover, die mir per SMS und E-Mail diverse Fanclubseiten zuschickt um mir die ganzkörperliche Vereinigung mit der Musik leichter zu machen! Danke Ihr Zwei, dass ihr mir in den schweren Zeiten bei Seite steht!

Also gut ich oute mich: wir sprechen über Volksmusik! Ich muss für eine Veranstaltung im August ein zünftiges, Stimmung bringendes und urtümliches Duo oder Trio casten. Daran würde selbst ein Dieter Bohlen geistig und mental zerbrechen. Ich habe nun mindestens zwei Dutzend Bands angeschrieben, die Namen haben wie: „original Gipfelstürmer“, „Herzbuabn“ „Schreinergeiger“, „Hunsrücker Nachtschwärmer“ oder auch „Zillertaler Krachledermaderls“. Ich bekomme nun zwei dutzend Demotapes zugeschickt, die ich mir sicherlich nur unter der Einnahme von Baldrian, Dolomo und Stimmungserhellenden Psychopharmaka, reinziehen kann.

Meine wirklich von mir sehr geschätzte Freundin Miss Undercover, das kleine Scheusal, hat mir jede Menge Hörproben von Michael Wendler zukommen lassen, eine Beitrittserklärung zum offiziellen Fanclub und ein Video auf dem er sich auf der Bühne extasisch an den lau behaarten Brustwarzen reibt. Sie hat gemeint den müsse ich nehmen… Da würden die Zuschauerinnen kochen vor Glück und ganz viel konsumieren während dem Auftritt.
Da bin ich mir nicht ganz so sicher – DEN kann man sich nicht schön trinken, nicht mal mit 100 prozentigen Brennspiritus!

Ich schunkle ständig wie ein Tier das schwer vom Hospitalismus gezeichnet ist, ich träume nachts von Marianne und Michael, und habe am Tag Erscheinungen von Florian Silbereisen. Wenn ich morgens das Büro betrete brülle ich meine Kollegen mit einem „Servus und Hallo“ an und wünsche mir nichts sehnlicher als ein Jodeldiplom!

Sollte ein Volksmusikliebhaber – oder noch besser eine Band – meinen Hilferuf im Netz erhören – bitte meldet Euch! Ich suche für 16 Tage im August ein Duo oder Trio dass unverstärkt die Emotionen zum kochen bringen kann, ich brauche Tipps – schnell – sehr schnell – sonst mutiere ich zu einem jodelnden Germknödel!

Montag, 3. März 2008

Bärige Zeiten mir Wilbär

Na endlich, wir haben nun auch einen schwäbischen Quoteneisbären zu verzeichnen! Wird ja auch Zeit - nach Knut und Flocke ein schwäbisches Pendant zu haben.

Heute ist in der Presse zu lesen, dass die Wilhelma gar keinen Rummel möchte - um den Tieren nicht zu schaden. Ich frage mich nur, warum die Wilhelma dann überhaupt eine Pressekonferenz gemacht hat? Das ist das schwäbische Zurückhaltungsunderstatement - pschschschscht nix schwäza!
Naja - Wilbär ist jedenfalls in der glücklichen Lage echte Eisbäreneltern zu haben, mit echtem weißem Pelz drum herum, die sich um ihn kümmern. Es war doch schon sehr bedenklich, dass bei der Eisbärengattung in letzter Zeit eine rüde Anti-Baby-Haltung zu sehen war und die weißen Petze ihre Kinder nach der Geburt zur sofortigen Adoption durch bärtige Tierpfleger frei gegeben hatten.
Also haben wir in Stuttgart nun endlich treu sorgende Eisbäreneltern vom alten Schlag gefunden. Puhh! Und Wilbär wird später nicht nach einem Visagisten verlangen bevor er abgelichtet wird und auch ansonsten keine anormalen Verhaltensweisen zeigen.

Christoph Sonntag - Baden Württembergs Kabarettist Nummer Eins - kommentierte den pelzigen Nachwuchs auf dem launigen Salvatoranstich im Brunnerz am 1. März in Stuttgart wie folgt: „er sei etwas irritiert, dass in der Wilhelma ausgerechnet jetzt ein Pinguin fehlen würde. Die Größe tät ja stimmen, die Flügel gestutzt und ein bissle Watte hin - bei unserem Bildungsstand merkt koi Sau dass des koi echter Eisbär sei! Anstatt der Kehrwoche wolle OB Schuster jetzt die Bärwoche einführen und neue Stadtschilder mit folgender Aufschrift aufstellen: Eisbärstadt Stuttgart - der neue Pol des Südens.“

Da ist viel Wahres dran! Wenn schon die Wilhelma mit der Presse nix zu tun haben will, müssen sich die Oberhäupter eben was vermarktendes einfallen lassen. Immerhin haben wir nun endlich ein eigenes, kleines, weißes Stuttgarter Knopfauge zu bestaunen, das beste Voraussetzungen hat, zum schwäbischen Ehrenbürger ernannt zu werden.
Nur bei der Namensgebung hätte man sich ein wenig mehr Zeit nehmen müssen, Wilbär klingt ein wenig nach Eddy Geröllheimer und ein wenig unterbelichtet. Herr Schwäbli wäre eindeutig netter und passender gewesen!

Mittwoch, 27. Februar 2008

Isch hab Rücken!

Mir steckt das Alter langsam in den Knochen. Mit 39 Plus ist „frau“ einfach nicht mehr so elastisch und biegsam wie eine Brezel.
Seit Tagen hab ich „Rücken“ was heißt dass ich mich wie ein Teletubbi durch Stuttgart bewege, mein Bewegungsradius recht eingeschränkt ist und ich mich nur unter größeren Schmerzen, nach knusprig aussehenden Schnittchen umsehen kann.

Mister Stringer der kleine Schelm, schenkte mir nun tatsächlich am Valentinstag anstatt Blumen, ein medizinisch unbedenkliches Wärmekissen.
Natürlich hat er es sich nicht nehmen lassen, bei der Übergabe ein unwiderstehlich breites Grinsen im Gesicht zu tragen und zu bemerken, dass ich langsam alt werden würde.
Ja, ja mein Jung - komm Du nur mal in mein Alter... Ich meine zwei-dreiviertel Jahre Rückstand sind nicht der Bahn brechende Jungbrunnen! Und wo bleibt die männliche Diskretion und zuvorkommende Ader eines Gentlemans? Muss „mann“ ständig auf der bösen Vier in der Jahreszahl herumreiten?

Anderer seits muss ich mich an dieser Stelle nun doch mal für das Heizkissen bedanken. Es ist einfach lecker auf dem warmen Teilchen zu liegen und sich die Fontanelle rösten zu lassen.

Bedenklich stimmt mich nur der Gedanke - ob ich wohl in Zukunft auch einen Hackenporsche oder den Seniorenpass toll finde, weil man beim älter werden plötzlich andere Prioritäten setzt... !?
P.S.: Seit neuestem finde ich sogar die Senioren-Bravo (Apotheker-Rundschau) spannend.

Freitag, 22. Februar 2008

Der Winterspeck muss weg!

Man merkt es wird Frühling! Nicht nur die Krokusse erblicken das Licht in den Gärten und stecken die vorwitzigen Stängel durch die dicke Lehmschicht des Bodens und die Magnolienknospen brechen durch die dicken Knospenschutzblätter und erblühen in vollem Glanz. Nein auch die Hüften brechen durch die Doppelnähte der zarten Leinenhosen und wo im letzten Jahr noch ein makelloser Oberarm aus dem Tanktop blitzte, winkt jetzt ein schlaffer Truthahnnachwinkarm noch eine viertel Stunde nach der Bewegung fröhlich. Es wird also dringend Zeit für die alljährliche Frühjahrsdiät. Diejenigen, die keinen Spiegel besitzen oder die Röllchen nicht gleich erkennen, werden von den bekannten Frauenversteherblättchen mit Frauenvornamen, daran erinnert. Ich bin ja immer perplex wie viele verschiedene Diäten es gibt. Bei der einen gibt es Brötchen und Brühe, bei einer anderen Ananas und Früchtetee, bei der dritten isst man Punkte in gelb grün und blau (hmmmm lecker), eine Weitere vertickert sündhaft teure Pülverchen, bei denen der Geldbeutel schön schlank wird und nicht zu vergessen die Nulldiät, bei der es nix zu essen aber viel zu lesen gibt. Unterstützt werden die Modeheftchen-Diäten noch mit kleinen bunten Vierfarbfibeln, nach denen man die schlaffen Körperteile sektionsweise trainieren kann und spätestens nach einer Woche Training verschiedene Körperteile so wohl geformt wie Giselles Po, Claudias Bauch oder Heidis Oberschenkel aussehen sollten.

Sehr sinnig sind auch die Büro-Gymnastik-Tipps: Habt ihr schon mal versucht die Pobacken eine Stunde anzuspannen und analog dazu ein erfolgreiches Verkaufsgespräch zu führen? Oder die Oberarmübungen mit den zehn gut sortieren und dick gefüllten Aktenordnern, die für den Steuerberater bestimmt sind, zu exerzieren? Nein? Macht das mal – die Insolvenz der Firma ist vorprogrammiert und somit gibt es auch nix zu essen! Außerdem mutiert man doch sehr schnell zum Außenseiter, wenn man sich zum Test der neu gestrafften Brust, den Stenobleistift unter die Selbe klemmt. Das irritiert auch den gelassensten Chef!
Ich hatte mal eine Kollegin, die raspelte in meiner Gegenwart täglich Tonnen an Sellerie in sich rein. Nicht nur das mich das Mümmeln und Knirsch- und Nagegeräusch in den Wahnsinn getrieben hatte, auch der durchdringende, intensive Selleriegestank hat mich zu einer aggressiven Kollegin mutieren lassen. Am liebsten hätte ich Ihr die Tupperdosen auf dem Schädel zerschmettert. Nach drei Monaten war sie keinen Millimeter schlanker, ich habe seither aber eine ausgewachsene Selleriephobie!

Auch sehr gewagt, sind, für die Faulen unter uns, die Konfektionsteile, die Bauch, Po und Oberschenkel schlanker erscheinen lassen sollen. Nicht nur, dass diese Anzüge in einem hautfarbenen Prothesenbeige ziemlich unsexy aussehen, spätestens beim ersten Tuchfühlungsdate mit dem Lover sind sie die absoluten Beziehungstöter. Wie ein Taucheranzug kleben Sie am Körper und wenn man die Dinger mit einer Mischung aus rhythmischer Sportgymnastik und japanischer Schlangenmenschelastizität aus hat, macht es wie im Comic „kaflunk“ und man sieht aus wie ein chinesischer Shar Pei, ein Faltenhund mit Quetschfalten. Es gelingt sehr selten, einem gut aussehenden Typ Marke Hugh Grant, ein „darf ich das Bauchweghöschen noch mal sehen“ wie im Film Schokolade zum Frühstück, zu entlocken. Eher bekommt man noch ein „ich muss jetzt weg – ich habe einen Termin vergessen – mein Goldhamster muss heute zur Vorsorgeuntersuchung – und rufe mich bitte nie wieder an“ zu hören!

Ein Personaltrainer wäre angebracht! Diese Berufsgruppe hat steten Zuwachs, zumal recht selten ein alternder Hungerhaken a la David Kirsch daher kommt, sondern eher leckere Bürschchen mit noch knusprigeren Waschbrettbäuchlein an der Türe klingeln. Aber kein Ding ohne Haken. Zum Ersten verliebt man sich sofort beim Türe öffnen und möchte nicht verschwitzt vor dem Angebeteten alberne Dehnübungen machen bei denen man noch unvorteilhafter aussieht als man sich eh schon fühlt. Zum Zweiten weiß man ganz genau, dass die Problemzonen im Trainingsanzug richtig zur Geltung kommen und man im mit Lycra veredelten Kostümchen eine bessere Figur beim Rendezvous macht. Also ist man gehemmt und verabredet sich dann lieber mit dem Trainingsschnittchen, bei leckeren Cocktails in der schummrigen Disco.

Dann gibt es natürlich auch noch die Variante der Wickelkuren. In einem zum Studio umgebauten Wohnzimmer, die gute, beleuchtete Gelsenkirchener-Schrankwand mit Sammeltasseninhalt verschwindet hinter einem Vorhang und es hängen bunte Auszeichnungen einer bestandenen Wickelprüfung in Wechselrahmen an der Wand, wir der zur Abnahme gewillte Patient, zuerst mit duftenden Ölen gesalbt und dann in Haushaltsfolie eingewickelt. Nach ca. einer Stunde ist man entweder erstickt oder aber man fühlt sich wie eine Leberwurst im Naturdarm… Das ganze kostet pro Anwendung viel Geld und bringen tut es nix (außer dass sich die zertifizierte Fachkraft vielleicht eine hübschere Schrankwand zulegen kann – was sicherlich auch nötig wäre).

Das letzte Jahr bin ich auch voll auf den Frühlingsfitness-Schmu reingefallen und habe mir die Billy Bootcamps DVD und das dazugehörige Trainingsgerät gekauft. Gut motiviert und mit einem nagelneuen Trainingsanzug stand ich in meinem Wohnzimmer, schmiss mit Elan die DVD ein und lauschte dösig einer viertel Stunde einem Exkurs von Billy zu. Danach fingen auch fix die Übungen an und ich betete innerlich, dass meine Hausbewohner unter mir nicht da sind. Das ganze Haus bebte, als ich mich bemühte die Übungen zu machen. Wie wild geworden hüpfte ich mit den Gummiexpandern an Armen und Beinen befestigt, zu dem Gebrülle von Billy, wie in einer Besserungsanstalt für schwererziehbare Jugendliche, durch mein Wohnzimmer, der Lüster wackelte bedenklich im Rhythmus und mein Hund verzog sich mit seinem untrüglichen Instinkt, dass gleich ein Erdbeben folgen müsste unter das Sofa. Als sich dann noch einer der Expander von meinen Füssen löste, wie ein Wurfgeschoss einen Millimeter an meiner Nase vorbei sauste und wie ein Meteorit in den Glastisch einschlug, hatte ich die Schnauze voll. Billy und sein Bootcamp mussten leider bei mir ausziehen. Auch ein Profi-Stepper, den ich mir von einer Freundin geliehen hatte, brachte mir keine Kondition. Kaum in meinem Ankleidezimmer aufgestellt, hatte er auch schon einen neuen Job als Kleiderständer bekommen. Es war einfach so verlockend, alle Klamotten zum Lüften an die Streben zu hängen und auf den Fußtritten hatte es viel Platz für Kartons und Kisten.

Dieses Jahr kann ich Frühlingsdiät-Entwarnung geben! Die Rubensfiguren kommen zurück! Also Finger weg von den Hungerkuren und Kasteiungen und zeigt her Eure weiblichen Kurven! Lasst Euch gesagt sein, das Modell Hungerhaken ist so was von out!

Mittwoch, 6. Februar 2008

Supermarkthorror

Ich war im Supermarkt einkaufen - was selten vorkommt, da ich Lebensmitteleinkäufe um 17.30 Uhr, in überfüllten Einkaufsmärkten hasse.
Aber der leere Kühlschrank und mein knurrender Magen zwangen mich zu gewissen Gegenmaßnahmen.

Also reite ich mich brav in die Volkswanderung der Hausfrauen, -Männer und Senioren (die nur um diese Zeit einkaufen gehen, damit sie was erleben) ein. Ich muss mich in solchen Situationen immer positiv konditionieren, damit ich nicht schon am Eingang den ersten Wutanfall bekomme, weil mir irgend ein Rindvieh seinen Einkaufswagen in die Beine rammt.
Erste Station ist die Gemüsetheke, bei der ich schon nichts nehmen will, weil die Mutti vor mir alle Äpfel in den welken und ungewaschenen Händen rumdrückt und ich mir vorstellen muss, wie oft diese Äpfel schon durch zig Drücker kontaminiert wurden. Also nehme ich nur abgepackte Sachen.
Nachdem ich dann meinen Wagen durch die engen Gassen der Angebote einer Kaffeemarke, die keinen Kaffe mehr, dafür aber Kirschkernkissen, Expander und Angoraunterwäsche anbieten, buxiert habe komme ich an die Käse- und Wursttheke.

Dort stand irgend eine redselige „Stammkundschaft“ herum, die ein Pläuschchen mit der Käsereifachverkäuferin hielt und beide sich durch die immer größer werdende Schlange hinter sich nicht unbedingt zur Eile angetrieben gefühlt hat. Peinlich berührt von den intimen Gesprächen über nachbarschaftliche Differenzen „ich glaub Frau Mustermann hatte schon die dritte Problemschwangerschaft“, und „wissetse oigendlich, dass dr Herr Häberle a fesche Gliebtäh het?“ denke ich mir „mach hinne Schnalle, sonst hau ich Dir den Edamerlaib über den Schädel“.
Nachdem die Verkäuferin dann auch noch in aller Langsamkeit der Welt, die 50 Gramm Käse in Zeitlupe abwog, wurde ich unruhig. Die Stammkundin quitschte dann auch sogleich „wissetse - sie sin soo nett, sie könnet mich denn au no bei der Wurscht beraten“. Oh Gott, die hecheln doch zwischen Salami- und Lioneraufschnitt, sicherlich noch die Todesfälle der Republik durch... Und wer bedient beim Käse solange weiter???
Nach dem endlich die Fachverkäuferin wieder an die Käsetheke geschlichen kam, brüllte ich wie bei der Bundeswehr: 100 Gramm Bergrahmblümlikäse, Bündener Bergkäse höhlengereift und noch 100 Gramm Jurakäse alles am Stück und zwar zackig. Der Rest um mich herum schaute mich etwas irritiert an, aber meine Geduld war schon im ersten Drittel des Ladens erschöpft!

Nachdem ich den Käse in den Wagen gewürzt hatte schoss ich mit dem Wägelchen durch die Gänge, schmiss wahllos Lebensmittel in abgepackter Form in den Wagen um schnell das Supermarktelend verlassen zu können.

An der Kasse stand dann wer vor mir? Genau! Die redselige Stammkundschaft von der Käsetheke parlierte gerade mit der Kassiererin über ihre Wochenendvorhaben. Mit einem Blick auf mich und meinen bösen Blick sagte sie dann schüchtern: „ i muss jetzt ganga - die Dame hinter mir bring mi sonscht um“ sie schaute erwartungsvoll auf mich und meine Reaktion und ich sagte nur furztrocken „GENAU!!!“
Die Kassiererin war mir jedoch sehr dankbar, sie murmelte etwas von „jeden Tag ist diese geschwätzige Kuh hier und hält den Betrieb auf“ und ich raunzte leise zurück: „nicht reden - tippen und kassieren!!!“

Als ich im Auto saß musste ich lachen, denn ich fühlte mich plötzlich wie das weibliche Pendat zu Alfred das Ekel, gepaart mit den Phobien von Monk!

Mittwoch, 30. Januar 2008

Im Exil - ich vermisse Euch

Miss Rich hat es ja bekanntlich nach Hamburg verschlagen und da sitzt sie nun seit knapp zwei Wochen und fragt sich ernsthaft, ob der Denkapparat bei der Entscheidung nicht einen Blackout hatte.
Ich komme an, die Lampen können nicht installiert werden, ebenso wenig die Vorhänge (ich schäme mich ja schon in Grund und Boden, dass ich das überhaupt habe, aber es gibt keine Rollos und sonst glotzt mir ja jeder Fischkopp in die Bude). Dann konnte ich mich nicht anmelden, weil das System nicht funktioniert – schönen Dank ich stand pünktlich um 7 Uhr vor dem verfl… Bezirksamt. Ikea hat um die Zeit noch nicht offen (ich bin hingefahren, um das zu prüfen), dann ging’s doch um 9.30 Uhr (das sind 2 Stunden Schlaf, die mir da verlustig wurden), dann konnte ich das Auto nicht ummelden, weil die Versicherungskarte fehlte, eine Türe konnte nicht eingebaut werden, habe vergessen warum und was weiß denn ich noch.
Ich bin am Samstag um 23 Uhr in Hamburg aufgeschlagen und seither gibt es Regen. Ich wusste nicht, dass es so viele Arten von Regen gibt. Und ich wusste auch nicht, dass Regen horizontal fallen kann – Sturmwarnung und Regen, dann geht’s quer.
Was soll ich sagen, es ist saukalt, die Leute sind aber nett. Der Schwabe hat aber auch seine Vorteile, er ist nicht so ein oberflächlicher Laberer, der alles verspricht und nicht hält.

Und das „beste“: Miss Rich fährt Bahn. Man muss sich ja erstmal anpassen (es ist einfach kürzer und schneller und ich lass das bald wieder). Ich überlege mir immer, ob die Jimmy Choo Tasche nur das Logo links oder rechts hat, will ja nicht auffallen – nicht in der Bahn.

Ich kann noch keinen richtigen Vergleich abgeben. Außer: es regnet, die Luft ist frisch, die Leute sind nett und das Sushi kostet die Hälfte. Echt wahr und es ist um Welten besser und es gibt Lieferservice – wie Pizzasprint. Ein Paradies für mich, aber trotzdem fehlt mir das kleine Städtchen Stuttgart, so übersichtlich, so klar, so einfach und so ehrlich.

Grüße nach Hause!!!

Dienstag, 29. Januar 2008

Warum Bienzle genial ist!

Ab 02. März ist es soweit, die neue Tatortstaffel aus Stuttgart startet. Das neue Tatortteam Lannert und Bootz ermitteln im Fall Sara-Lena.

Ich bin ein eingefleischter Bienzle Fan und kann mir nicht vorstellen, dass die zwei Neuen das etwas schrullig-spießige Landeshauptstadt so gut repräsentieren können wie Bienzle. Gut ich gebe zu, Bienzle und Hannelore waren nicht die ultimative 20.15 Uhr Spannung, aber durchaus nette Unterhaltung.
In dem Wohnungsvermieter vom Bienzle habe ich immer einen meiner Exvermieter gesehen, der genau so penetrant war…
Auch nett war, dass man in der einen oder anderen Folge illustre Gestalten aus der Stuttgarter Szene bewundern durfte. Fand ich klasse, zumal mich das wiederum an die gute alte OZ Zeit und die Backgammon Spieler vor der Disse erinnert hatte. Die Leser Neununddreißig Plus, wissen was und wen ich damit meine :=))
Auch immer hübsch war das Spiel „Ortsteile“ erraten. Ob Markthalle oder Hasenbergsteige, gefreut hat es mich immer was aus der Stadt zu sehen.

Ich hoffe nicht, dass man im neuen Stuttgarter Tatort dazu übergeht, im Umland zu ermitteln. Nein es muss schon Stuttgart mitten drin sein! Kleinglattbach oder Burladingen interessiert doch keine Socke!

Bienzle hat auch ein a bissel komisches Schwäbisch gschwätzt, und alles mit der behänden Behäbigkeit eines Bewohners des Spätzleäquators erledigt. Auch die Partnerschaft mit Hannelore war nicht ohne. Ein wenig landestypisch verstockt oder liebevoll-schroff, wie man es von hier eben kennt.

Jedenfalls hoffe ich ganz stark, dass Bienzle noch lange ausgestrahlt wird. Der ist eben net zu ersetzen, auch wenn die zwei Neuen ganz „knusprig“ daher kommen, aber halt gebürtig aus Mannheim und Heidelberg sind – des isch halt net Schtuttgard! Des sind bloß Reingschmeckte!

Unter www.tatort-fundus.de könnt Ihr alles über Bienzle und die Neuen nachlesen.

Freitag, 25. Januar 2008

Dienstagnacht und Frittenfett

Die Ausgangslage ist Folgende: ich wache Dienstagnacht gerne mal nach 24 Uhr auf, von dem Geruch nach Zaizikki und alterndem Pommesfett.
Nicht das ich jeden Dienstag im Dönerimbiss einschlafe – das würde mein Prada-Kostümchen mir sehr übel nehmen.

Nein Mr. Stringer hat Dienstag seinen Skat-Abend, den Abend der Abende in der Woche. Jedenfalls verbringt er diesen immer in Zuffenhausen bei einem Griechen. Die Kneipe ist recht volkstümlich eingerichtet, mich würde es auch nicht wundern, wenn plötzlich ein Esel hinter dem Tresen grasen würde, es hängen Wimpelchen von der griechischen Drittligistenmannschaft des Brusthaarwachstums an der Wand und irgend wo ist auch eine Panflöte liebevollst an die Wand gedübelt. So sitzen die Jungs wie Mister Stringer und sein bester Freund Dagobert Duck, Rallymero und wie sie alle heißen, zwischen musikalischen Ergüssen von Peter Alexander und Roy Black herum, klopfen sehr männlich Skat und kontaminieren sich mit Gesundheitsgefährdenden Speisen.. Sie haben sogar einen Stammtischaschenbecher auf der gehobelten Eiche stehen und Vorrang beim Seating, was heißt, sollte sich eine großporige fremde Säufernase an den Tisch setzen, kommt der kleine Griechenwirt (ein Kopf größer als eine Thermoskanne) sogleich mit auftoupiertem Brusthaar um die Ecke und schafft Ordnung.

Jedenfalls sitzen die Buben den ganzen Abend im Dunst von Frittenfett, das man nicht mal mehr zum Umweltautofahren verwenden würde, Hackbällchengeruch und Zaizikkimeuchel. Und da das nicht nur äußerliche Anwendung findet, sondern man auch noch eine griechischorthodoxe Schlachtplatte verdrückt, dünstet Mann auch noch aus den Poren den widerlichen Gestank ab. In der Nacht, wenn Mr. Stringer sein müdes Haupt vom skateln dann neben mich bettet und mir einen Gutenachtkuss aufhaucht – fall ich ohnmächtig aus dem Bett!

Nicht nur mir geht das so, auch die anderen Gattinnen der Mitspieler stören sich an so viel Antiduft. Jede von uns hat eine andere Strategie: der eine Stinkige muss sich schon auf der Straße ausziehen, der andere wird mit neutralisierendem Raumduft eingestäubt und ein Dritter muss sich unter der Dusche mit Sakrotan abreiben. Ich wünsche mir eine Neutralisierungspistole, mit der ich meinen Old Stringer blitzdingsen könnte, damit er diesen rünstig, zünftigen Geruch der Insel Lesbos sofort verliert.

Jungs – spielt doch einfach ab sofort Dienstags bei Douglas Skat – dann könntet ihr uns Mädels noch ein gut duftendes Mitbringsel aufs Kopfkissen legen!

Donnerstag, 24. Januar 2008

Miss Marple rockt das Krankenhaus...

Nachdem ich einen recht unerfreulichen Exkurs in ein Stuttgarter Krankenhaus unternehmen musste, hatte ich wenigstens die Möglichkeit, eine Dienstleistungstauglichkeitsprüfung unter schwierigen Bedingungen (für die Schwestern und Pfleger und überhaupt, warum heißen die nicht Brüder???) zu machen.

Jedenfalls war ich zwei Tage dort und ich vermute ganz stark, dass die Mitarbeiter des Krankenhauses nicht unfroh sind, dass ich nun Zuhause das Bett weiter hüte und somit den Klinikalltag nicht weiter empfindlich störe.

Vor der anstehenden OP war alles noch im grünen Bereich, als ich in mein Zimmer verfrachtet wurde und ich das unmodische OP-Flügelhemdchen überreicht bekommen habe, dachte ich mir ok, hier ein Knoten, da eine schicke Falte und ich sehe darin aus wie ein gestrandeter Engel. Zog das Hemdchen brav über, schmiss mir die Vollnarkosenscheißegalpille rein und dämmerte langsam hinüber. Ein junger Zivi bollerte dann mein Krankenbettchen und mich durch schmale Gänge, die durch die Essensausgabewägelchen noch schmaler wurden, aber er rammte mit meinem Bett und mir sorglos diese Hindernisse aus dem Weg. Eine nette Nachwuchsschwester schmiss noch lässig ein paar Blutproben neben mein Kopfkissen und meinte, die sollten wir mitnehmen und die Dinger schwappten auch vor meinen Pupillen bedenklich herum. Endlich im OP-Geschoss angekommen, war ich erleichtert, dass ich kein Schleudertrauma von der Wahnsinnsfahrt bekommen habe und auch die Blutproben nicht übergeschwappt sind, dann hätte ich sicherlich ausgesehen wie ein übel zugerichtetes Unfallopfer und mit Sicherheit wäre ich in einem Proforma-Ganzkörper-Gips aufgewacht.

Nachdem ich noch mit einem sehr smarten Anästhesisten ein wenig geschäkert hatte, schlief ich auch einigermaßen friedlich ein und wachte erst wieder auf, als sich die Oberschwester, die mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch der Hausdrachen des Hospitals war, vor meinem Bett aufbäumte, neben Ihr die drei Zivis Tick, Trick und Track aus Entenhausen und sie mich nicht gerade nett mit polnischem Akzent ansäuselte "Ähntschuldiguung, wir missen jätzt auf Toilette gähän! Irch muuss daas kontolleiren!" Etwas konsterniert, müde, hungrig und vor allem recht überrumpelt vom Muss des Müssens und angesäuert über das Komitee von den Entenhausenbewohnern, die ich beim Pinkeln sicherlich nicht dabei haben wollte, sagte ich "NÖ! Ich stehe nicht auf "wir" und Gruppenpinkeln und wenn SIE müssen – bitte tun Sie sich kein Zwang an – ich muss jedenfalls nicht!"
Die Kampfbullenschwester fing das diskutieren an und ich schmiss die Vier kurzer Hand aus dem Zimmer. Allerdings mit der Aufgabe mir was Essbares zu besorgen, denn wenn ich Hunger habe werde ich zu einem Reißwolf! Nach einer Stunde bekam ich vier Zwieback hingelatzt und konterte mit einem "übrigens ich war alleine auf dem Örtchen, Ätsch!"
Darauf hin war die Kampfhuhnschwester dann vollkommen beleidigt. Ich versuchte ihr klar zu machen, dass ich kein Komplettpflegefall sei und ich nach wie vor meine Intimsphäre bewahrt haben möchte. Das ich auch nicht gewillt sei, eine Nulldiät zu machen und man mir gewisse Entscheidungen selbst überlassen sollte, da ich ansonsten ein ungeheuer böses Mädchen werden würde! Nachdem die gute dann einen auf Mitleid und "wissähn sie, ich bihin denn ärschten Tahag hierrr und machhääh nur meinäh Arrbeiit" gemacht hatte, jedoch weiterhin wie Feldwebel Säbelbein bestimmen wollte was zu tun ist, schmiss ich sie das zweite mal aus dem Zimmer.

Selbst Mister Stringer, der ein sehr gerechtes Gemüt hat und mich normaler Weise gerne mal zur Räson bittet, wenn ich böse werde, hat mir ein wenig recht gegeben. Zumindest hat er mich nicht gemaßregelt und mir dadurch bestätigt, dass ich im Recht war. Am nächsten Morgen durfte ich dann, nachdem die Ärztin mir noch strenges Liegen verordnet hatte, nach Hause gehen.

Ich vermute ganz stark, dass sich das Pflegepersonal zusammengerottet hatte und eine Abstimmung machte, dass Miss Marple dringend entlassen werden muss. Ich glaube die dachten, wenn ich einen Tag länger hätte bleiben müssen, ich ganz nach Rockstarmanier mit dem Tropfhaltegestell das Zimmer demoliert, und mit Schnabeltassen um mich geschmissen hätte. Auch vermute ich, dass die für Fälle wie mich, in Zukunft ein Zwangsjäckchen anschaffen wird. Tick, Trick und Track werden bestimmt ihre Ausbildung überdenken und eine Lehre als KFZ Mechatroniker beginnen, die haben den Schock ihres Pflegerauszubildendenlebens bekommen.

Ich fand mein Benehmen nicht ganz so schlimm, nur mag ich halt nicht bevormundet werden. Und die debile "Wir-Sprache" geht überhaupt nicht! Das ist im Alter von neununddreißig Plus auch recht unnötig, ich bin bei klarem Bewusstsein und kann noch in ganzen Sätzen denken. So!
Nun bin ich zuhause, eingehüllt in ein modisches Seidenteilchen, liege brav im Bett und lasse mich von Mister Stringers Kochkünsten verwöhnen. Nur so wird man auch ganz schnell wieder gesund!

Mittwoch, 16. Januar 2008

Impressionen eines Großeinkaufes

Nachdem wir nun Hilfe im Haushalt bekommen, sind wir schon dran, an der Organisation der kleinen und großen Haushaltshelfer und Putzmittel.

Mr. Stringer hat nochmals kund getan, wie sehr er sich nun freut, nicht mehr als Nachwuchs - Kati Witt, mit Filzläppchen unter den Füssen über das Parkett schlittern zu müssen, damit es glänzt. Er hat auch angemerkt, dass er von mir immer zu schlechte „B“ Noten für seine Parkettkür bekommen hätte und ich mich wie eine überehrgeizige Eislaufmutti auf Gewinnerturkey benommen habe. Ich meine der Ausdruckstanz war noch nie seine Stärke!

Nun gut, unsere neue Hilfe hat uns eine Litanei an Putzwerkzeugen und Mittelchen genannt, die sie bindend benötigt um den kompletten Killesberg zu wienern. Wir haben uns nun gestern bemüht, diesen Wunschzettel, der das Format eines gut gefüllten Aktenordners hatte, zu besorgen.

Wir sind zum Großeinkauf gefahren, bei dem die Gastronomie und Hotellerie einkauft, damit wir gleich die Gebinde für die qm Größe der Stadt Stuttgart „erjagen“ konnten.

In Stunden der Andacht schlenderten wir also durch die Hochregale, zwischen Suppengemüse, WC-Erfrischern und XXXL - Maxipackungen Cornflakes herum. Mein Begleiter lies es sich auch nicht nehmen, quittengelbe Ohrenschützer und eine Gasmaske zu probieren und so die anderen Kunden zutiefst zu erschrecken. Ich konnte Mr. Stringer auch nur schwerlich davon abhalten, auch ein Kaltschweißgerät, eine Frischwasserversorgungspumpe und eine Disco-Laser-Kugel für zuhause in den Wagen zu legen. Leider kam ich nicht umhin, ihm einen Nasenhaarschneider zu genehmigen, sonst hätte er mir nicht gestattet eine 15 Liter Flasche Badeschaum und ein 10er Pack Haarspray einzupacken. Jedoch intervenierte ich zutiefst, als er mit dem Imbisbudeneröffnungsgrundset, bestehend aus Currywurstzerstückler, XL Fritöse und Bratwurstbräter, um die Ecke kam. Natürlich musste ich dann das Lockenwicklerset, bestehend aus 450 Lockenwicklern und 150 Stielkämmen auch zurücklegen :=(( Auch ein Trampolin und eine Industriekühltruhe durfte ich nicht einpacken. Schade eigentlich!

Auch ohne unsere Wünsche, war der Einkaufswagen Rand voll mit der Putzgrundausstattung, Lappen, Bürsten, Feger, Mittel und Polituren und wir haben uns gefragt, wie wir jemals ohne diese Hilfsmittel, die Bude in einen adäquaten Zustand versetzen konnten?!?
Ich glaube ja fast - der Schmutz nimmt angesichts dieser Goastbusterausrüstung von selber Reißaus!

Montag, 14. Januar 2008

Noble Geste

Viel beschäftigt ist Miss Marple und wienert ihre häusliche Behausung und da ich das Ding kenne, gehe ich jedes Mal geistig vor ihr aufs Knie. Groß, schön dekoriert, jedes Fleckchen gestalterisch herausgeputzt ist das putzen eines solchen Kleinods mit Blick über Stuttgart gar nicht so einfach. Vor allem, dass Frau da noch die Kraft aufbringt und sich in die Saubermachpuschen schmeißt.

Und wenn ein Schwabe saubermachen sagt, meint er nicht kurz mal drüberwischen, damit der Staub sich gleichförmig verteilen kann. Immerhin sind wir die steten Verfechter der Kehrwoche – was ich als Mimose und Zicke zwar nicht nachvollziehen kann, aber solange ich nicht in einem der betroffenen Häuser wohne, ist es mir auch wurscht.

Ich finde das eine sehr noble Geste, dass Mr. Stringer seiner Gattin den Luxus gönnt und da es ein Mann ist, wird er nicht derartig komplizierte Hintergedanken wie unterstellt haben – Männer sind pragmatisch, einfach, strukturiert. Die Hintergedanken, die von hinterschefirsche kommen, die sind Sache der Dame des Hauses!

Putzen bevor die Putzfrau kommt!

Ich habe mich endlich von Mister Stringer dazu überreden lassen, mir ein wenig im Haushalt zur Hand gehen zu lassen. Natürlich ist Mr. Stringer nicht ganz uneigennützig, wenn er mir zu verstehen gibt: „ liebe Miss Marple, Du arme hast so viel zu tun, gönne Dir doch eine Hilfe im Haushalt!“, denn die bisherigen Putzorgien waren gerne an den Wochenende und Mister Stringer musste mit Läppchen an den Füssen, das Parkett wienern oder den Staubsauger-Rodeo durch die Wohnung reiten.

Ich habe in Mister Stringer einen wirklich vorbildlichen Mann gefunden, der ohne zu fragen, ohne murren und knurren, selbstverständlich immer geholfen hat. Allerdings vermute ich auch recht stark, dass er dies getan hat, weil ich sonst nie fertig geworden wäre oder er das seichte „ich kann nicht mehr Stöhnen“ bei jedem Wischzug des Feudels ertragen hätte müssen.

Meine Spezialität ist, beim Saugen das Rammen sämtlicher Türrahmen, Bettpfosten, Rechner uns sonstigen Teilen, die auf dem Boden stehen - und somit war die Bruchrate doch immer etwas höher. Auch sauge ich gerne alles auf, was auf dem Boden liegt! Ob Geld, Schmuck, Goldhamster oder Blockflöte - mit einem kurzen Pling und einem wütenden Röcheln des Staubsaugers - verschwinden die wunserlichsten Dinge auf nimmer Wiedersehen im elektrischen Gerät.

Nun denn, Mr. Stringer lag mir ein Jahr in den Ohren mit der Haushaltshilfe. Gesagt, getan, ich hatte eine Anwärterin am Wochenende da. Was soll ich sagen? BEVOR die Dame ins Haus kam, haben wir geputzt! Mit den Worten: „Schatz - die läuft uns doch sofort wieder weg“ musste ich den Samstag auf Knien verbringen und mit den neuesten Putzmitteln und kleinen flinken Händen, die Ecken säubern, während Mr. Stringer sogar den Haustürvorleger ausgeklopft hat. Man(n) muss ja einen guten Eindruck machen!

Nun ist natürlich bei mir eine Frage aufgekommen: muss ich jetzt in Zukunft immer vor und für die Reinemachefrau putzen? Mr. Stringer hat mir darauf noch keine exakte Antwort gegeben... Ich bin sehr nachdenklich, ob da nicht eine hälinge (schwäbisch für hinterhältig), männliche, taktische Strategie dahinter steckt - auf die ich auf übelste Art und Weise reingefallen bin?!?
So nach dem Motto - Es ist bei uns so sauber - Schatz wir brauchen doch keine Hilfe mehr...
Ich muss über meine Gedankengänge mal intensiv nachdenken!

Donnerstag, 10. Januar 2008

Der Heinz fasst der Gaby von hinten an die...Schulter

Törööööh! Hellauule, Alaaf, kaum sind die Christbaumkugeln mottensicher auf dem Speicher verstaut, muss man sich in diesem Jahr schon Gedanken um die 5. Jahreszeit machen. Also grubelt man das Konfetti aus dem Locher, dass man ein Jahr lang sorgsam im Büro gesammelt hat und da man nur die weißen Vorgänge 2007 bearbeitet hat, geht man bei den Kollegen von den grünen und roten Vorgängen vorbei und tauscht. So hat jeder buntes Konfetti.

Langsam stellt sich natürlich auch die Frage, als was man an Fasching „geht“. Als Streichholz - sehr puristisch, weil unten rum nix an und oben ein roten Kopf, könnte bei kaltem Wetter auch abgefrorene Körperteile oder eine doppelseitige Lungenentzündung bedeuten.

In die Verkleidung als Mumie II vom letzten Jahr, will man auch nicht mehr so richtig rein, denn das hatte 2007 bedeutet, nix trinken, nix sprechen und das Laufen mit den zusammengebundenen Beinen war auch nicht so dolle. Hm, was könnte man also machen?

Hier ein paar eigenwillige aber dennoch mögliche Kostümierungsvorschläge: Politesse zum Beispiel! Gut, es könnte sein, dass man von Menschen auf der Straße rüde angepöbelt wird. Aber ich denke an die lukrativen Nebeneinnahmen, die man auf dem Weg zum Faschingsumzug generieren kann - Autos stehen ja überall falsch. Auch nett eine Verkleidung als WKD Mitarbeiter - rein in die Dönerbude - einen Döner zur amtlichen Prüfung verlangt, schiebe dafür fachmännisch einen Fieberthermometer zwischen das Fleisch zur Temperaturprüfung - sieht professionell aus, esse zum Geschmackstest das Teilchen schnell auf und murmle was von „Prüfung bestanden“.
Oder doch eher das gut gepolsterte Biene Maja Outfit vom Vorjahr, in dem man aussieht wie eine schwangere, gelb-schwarz gestreifte Tonne und man sich gut gepolstert durch die Mengen rammen kann, aber das Problem hat, dass die ausladende Form einen daran hindert, zum Drink an der Bar zu greifen.

Ich selbst werde es wohl wie in jedem Jahr machen. Da ich mir keine Kamellen an den Kopf schmeißen lassen möchte, ich auch nicht auf Tuchfühlung mit einem blauen Teletubbi oder Schwaben-Cowboy gehen will, werde ich zuhause bleiben.
Auch den Fernseher werde ich ignorieren, denn da kommen nur die Live-Übertragungen von Kölle und Mainz (wie es singt und lacht), bei denen der Kegelclub aus Mettmann bei 10,5 Promille, schunkelnd und grölend übertragen und an Stellen der Büttenreden gelacht wird, wo es effektiv nichts zu lachen gibt. Bei dieser Freudenbekundung rutscht dann auch noch das Gebiss aus den Lippen und Hans-Franz sieht plötzlich aus wie ein wilder Keiler. Am Aschermittwoch ist alles vorbei, und lustig sein ist kein Zwang mehr.

Mittwoch, 9. Januar 2008

Die ersten Tage in der Großstadt

Am Montagmorgen durfte ich den Dienst in Hamburg antreten und seit 3 Tagen hause ich in meinem Büro, dieser Stadt und bei einer Freundin.
Es ist gar nicht mal so schlecht.

Den ersten Tag wollte ich eigentlich frustriert besinnungslos besoffen auf dem Sofa verbringen oder mich am Neuen Wall einem Shoppingflash hingeben. Beides wurde aber nicht zugelassen und ich musste mich ins Nacht-Getümmel der Nordlichter stürzen.
Im Portugiesenviertel ein schönes spanisches Restaurant ausgesucht. Leider war das wegen Stromausfall keine perfekte Wahl – Vattenfall will mir wohl in die Suppe spucken.
Dann sind wir in die Hafencity, von dort in die Altstadt. Bei einem stylischen kleinen Italiener ein Carpaccio reingepfiffen und weiter ins Riverside. Dort oben ist eine Bar, das 20up. deckenhohe Fenster mit schönem warmen aber modernen Ambiente und excellenten Service und guter Karte. Da fühle ich mich doch wohl.
Allerdings hat mir der Blick über Hamburg und den Hafen kurzfristig den Atem geraubt und ich musste echt aufpassen, dass ich mich nicht als Landei oute und Nasenabdrücke an den Scheiben hinterlasse.
Also haben wir uns dort ein paar Mojitos gegönnt und sind dann selig nach Hause.

Dann wollte selbst ein Fashionvictim wie ich nicht mehr shoppen, nicht mal mehr am nächsten Tag.

Freitag, 4. Januar 2008

Hamburg

Ok, ich muss beichten, ich verpisse mich. In erster Linie schiebe ich natürlich den Job als Grund in den Mittelpunkt. Der zwingt mich in den hohen Norden. Ich habe mich schon mit Pelzjäckchen (kein echter Pelz, ja ein falscher Hase), Schaals, Mützen, Handschuhen etc. eingedeckt, aber ob das auch von innen wärmt? Wer weiß es.

Tief in meinem Herzen bin ich ein Schwabe und die Billigflieger werden von mir gesponsert – mein Heimatdorf Aalen und das Landeshauptstädtle werden nicht aus meinen Reiseplänen gestrichen. Ich bin mal gespannt, was da auf mich zukommt.

Ich residiere im Stadtteil Eimsbüttel. Gegenüber eine Videothek, daneben ein Pizza-Service, über die Kreuzung ein Sushi-Lieferladen, im Nachbarhaus ein Obst- und Gemüsehändler und ich bin in 10 Minuten am Neuen Wall. Der Traum meiner schlaflosen Nächte und die Straße, in der Miss Marple und meine Kleinigkeit campieren werden! Ich habe schon den ultimativen Plan, wie wir vorgehen. Morgens den neuen Wall hoch und runter. Dann Gänsemarkt und Mönkebergstraße. Danach haben wir uns einen Besuch bei Marlies Möller oder Vidal Sassoon (das müssen wir noch ausknobeln) verdient. Dann einen Happen an der Binnen Alster einwerfen (an, nicht aus). Dann sind wir gestärkt für den Golden Cut (das ist ein Hip-Schuppen) – und da werden wir uns dann vollends austoben.
The day after wird mit einem ausgiebigen Brunch und einem Besuch im Nivea-Haus begangen.

Finde ich nicht schlecht –das nennt man dann eine internationale Freundschaft!

Ich gebe zu, es fällt mir schwer. Natürlich freue ich mich auf die neue Zeit, die jetzt kommt, aber ich habe Stuttgart auch sehr genossen und sehr lieb gewonnen, was ein Verdienst von Miss Marple war/ist.

Aus diesen Anlass: DANKE an Miss Marple!!!!

Donnerstag, 3. Januar 2008

Der dritte Tag im Neuen Jahr

Schönen guten Abend!

Wir schreiben den 3. Januar 2008 und ich kann sehr stolz berichten, dass ich mich an fast alle guten Vorsätze im Neuen Jahr gehalten habe! Ich grüße meine Nachbarn, vermeide das zu parken der nachbarlichen Garagen, war auch wenigstens eine halbe Minute nett zu dem Finanz-Callcenter-Dödel und habe ihn erst ab der 30. Sekunde rudimentär beleidigt. Auch habe ich es vermieden, wie Queen Mum allen anderen Verkehrsteilnehmern den Stinkefinger zu zeigen, die mir in die Schusslinie geraten sind. Also wir fassen zusammen: Ich war drei ganze Tage LIEB!!! Nun habe ich Entzugserscheinungen und das dringende Bedürfnis auf Tourett-Quartett!
Leider sind gerade nicht genügend Mitspieler vorhanden und auch meine Voodoopuppe hat keine Wiederworte. Sehr schade!

Ein schreckliches, lebensveränderndes Ereignis gibt es auch! in zehn Tagen verlässt Miss Rich den Spätzlesäquator -sie zieht zu den dussligen Fischköppen nach Hamburg. Sie meint wegen dem Job! Ich meine wegen der größeren Auswahl an Boutiquen, Sushi-Läden und hochgewachsenen, schrecklich gut aussehenden und gepflegten, dunkelhaarigen Businesskaspern.
Nun gut - dann haben wir in Zukunft eine nationale Auslandskorrespondentin ala Antonia Rados in Hamburg zugeschaltet - die bei Regen und noch mehr Regen, vom Winde verweht von der Ostsee aus, über gekenterte Fischkutter berichtet.

Naja - sie kommt ab und an noch Heim in die Redaktion, hat ein Bett bei mir stehen und bekommt großen Ärger, wenn sie es nicht ein mal im Monat nutzt.

Ich werde natürlich auf Fischkoppsafari gehen und mache hier mit einen Aufruf an ALLE Fluggesellschaften dieser Welt, mir ordentliche Flugangebote Stuttgart / Hamburg / Stuttgart zu zelebrieren. Natürlich First Class und mit einem Nackenmasseur mit Six-Packs und einem Waschbrettbauch! Zuschriften hier unter Kommentaren möglich!
Natürlich bin ich auch gewillt über meine Flugerlebnisse zu berichten! Aber unter Beachtung meiner journalistischen Freiheit - ist doch klar oder?

Für mich ist es natürlich ein herber Verlust! Wer geht jetzt mit mir spontan ein Prosi nach Feierabend trinken, berät mich bei sehr unvernünftigen Anschaffungen und ist all Zeit bereit meine Erlebnisse (und wenn sie noch so peinlich sind) wie ein Fels in der Brandung zu ertragen? Vorallem aber konnte man mit Miss Rich die Nächte durchmachen und gemeinsam die ersten Singdrosseln erwürgen, die in der Dämmerung gezwitschert haben. Nicht zu vergessen der gruppendynamische Würfelhusten nach zu intensivem Genuss der alkoholischen Getränke. Ich denke, dieses Lücke ist schwerlich zu schließen und ich muss nun in der Zukunft bei Makramee und Klöppeln meinen Spaß suchen!!!

Montag, 31. Dezember 2007

Ein gutes Neues!!!

Noch ein paar Stunden und das Jahr 2007 ist Geschichte. Die Highlights von dem fast verloschenen Jahr sind für mich Folgende:

1) wild gewordene, tollwütige Gehwegstopper wurden verhaftet
2) Es lebe der Einheitssonnenschirm in Stuttgart
3) die böse Macht der Heizpilze wurde eliminiert
4) alle Raucher wurden obdachlos und zur Randgruppe ernannt
5) Stuttgart 21 spaltet das Schwabenländle zur multiplen Persönlichkeit
6) Stuttgart ist trotzdem schön!
7) Die Stadionwurst wird wegen unanständigem Aussehen strikt verboten
8) Der VFB wird Meister (grööööööööööööhl, war nur ein blöder Scherz!!!)
9) Die Prohibition auf der Schlossplatztreppe tritt in Kraft
10) Ein neuer Gucci-Shop verhindert, dass Miss Rich und Miss Marple in eine Depression fallen

Ich bin auf 2008 gespannt. Natürlich sinniere ich in den paar Stunden bis zum Feuerwerk auch über meine persönlichen (guten?!) Vorsätze und habe die Wahl zwischen:

1) Rauchen aufhören - was ich nicht machen werde, weil man vor den Lokalen sehr nette Menschen kennenlernt, die alle das selbe Laster haben. Find ich sehr gut, denn mit denen wird es beim gemeinsamen Weggehen niemals eine Diskussion über den Blauen Dunst geben!
2) Eine Diät! - Nöööö, die kulinarischen Genüsse sind der Sex im Alter. Außerdem will ich nicht aussehen wie eine ausgetrocknete Dörrpflaume. Mit Genuss gut Essen, gehört für mich dazu und ich glaube ich brauche mir auch keine Sorgen zu machen, meine Kostümchen in 38 passen wie angegossen.
3) Nicht mehr so zickig sein! Hallo! Dann könnten wir den Blog gleich schließen. Nein, das kommt nicht in Frage. Zickig ist in maßen prima und hält auch unangenehme Menschen prima auf Abstand.
4) Mehr Sport - gut ich gebe zu, ich habe mich im neuen Jahr in einem Reitverein angemeldet. Da gibt es auch Sonntagsreiter - das klingt nicht unbedingt nach Schweißperlen auf der Stirn. Ich finde das muss reichen!
5) Weniger Strafzettel: langsam ist es peinlich. Die Politessen in Stuttgart Mitte grüßen mich schon mit meinem Namen und die Autobahnpolizei lädt mich nach einer rasanten Fahrt gerne mal zum Kaffee ein. Ich finde es ja schön, so viele neue Bekannte zu haben - aber die sind recht teuer... Anstatt Bußgeldbescheiden, könnte ich von dem gesparten Geld auch nette Schuhe und Handtaschen shoppen.
Anderer seits: bevor das Tempo 130 kommt, möchte ich meinen PS gerne noch ein wenig Auslauf gönnen. Und warum hat der Breuninger noch keinen Drive in erfunden? Ich parke schon gerne ganz genau vor dem Geschehen!

Ich habe nur ein paar kleine Vorsätze für 2008. Glücklich sein, meine Umwelt nicht bis an die Grenzen terrorisieren, meine Freundschaften pflegen, weiterhin Spaß und Erfolg in meinem Job zu haben und zu erarbeiten und meine Grundzufriedenheit zu behalten.

Jetzt wünsche ich erst mal einen guten Rutsch ins Neue Jahr, zündelt um 24 Uhr nicht zu sehr und bindet bitte der Nachbarskatze keine Chinaböller an den Schwanz!
Denkt daran, dass Ihr mit allen Vorsätzen 365 Tage Zeit habt und es auch keine Niederlage darstellt, die guten Vorsätze zu vergessen. Wir werden alle älter und somit auch vergesslicher. Ganz wichtig: bleibt gesund und munter, habt viel Spaß und genießt das Leben auch ohne die bösen Heizpilze aus den Vollen!

Ein fröhliches Neues wünscht Euch Eure Miss Marple!

Donnerstag, 27. Dezember 2007

Zwischenstopp in Stuggi

Heute bin ich etwas abgehetzt und auch von dem vielen Essen, Trinken, Weihnachten feiern, alles mögliche feiern, Trinken, Trinken, ausschlafen, etwas gerädert wieder in der geliebten Hauptstadt eingeschlagen. Wie es sich für eine brave Tochter gehört, war ich natürlich bei den Eltern und habe dort ausgiebig mit Freunden Weihnachten begossen. Mehrfach und mehrtägig.
Ich möchte nicht sagen, dass mir das in Stuttgart nicht ähnlich ergangen wäre, aber ich hätte mich nicht auf vier paar Schuhe, 4 Jeans, ein paar Pullis und Tops beschränken müssen und auch die Jackenauswahl hätte ich je nach Outfit wählen können.
Jetzt genieße ich den goldenen Lieferservice mit Chinafraß, den es so nur in einer Stadt und nicht in einem Dorf geben kann (in einem Dorf fällt es auf, wenn ein Hund fehlt). Allerdings tingel ich morgen gleich weiter, aber nicht mehr aufs Land. Silvester in Hamburg. Da das letztes Jahr schon durchgemacht habe, weiß ich um den Vorteil des Auswärts feiern. Keiner kann nachher sagen: du bist doch da auf der Straße gelegen, ich hab Dich an Deinen Schuhen erkannt. Da kann ich zukünftig erhobenen Hauptes über die Königstraße stöckeln und muss nicht befürchten, Leute zu treffen, die ich nicht mehr kenne….

Dienstag, 25. Dezember 2007

Die stille Nacht – recht aufgewacht!

Nun ist es hinter uns und fast 365 Tage liegen vor uns um die Weihnachtsgans zu verdauen.

Nach dem gestern zwischen achtzehn und dreiundzwanzig Uhr im Kreise der Familie keine Katastrophen zu verzeichnen waren (es gab ja auch keine Weihnachtsgrippe auch Wachs) und auch Onkel Hans nicht sturz betrunken und kopfüber im Lametta hing (er hat in diesem Jahr keine alkoholischen Geschenke bekommen), ich auch davon abgesehen habe Gassenhauer anstatt der Weihnachtsgeschichte vorzutragen, waren alle Mitmenschen, die mit mir Weihnachten verbrachten sehr zufrieden.

Ich habe mir dann voller Zufriedenheit ab dem Feierendpunkt, mein jährlich wiederkehrendes After X-Mas Programm gegönnt und bin in die Boa gehoppelt und habe mich mit meinen Freunden getroffen. War nett und hat mir viel Lästerinput gegeben! Zuerst einmal waren natürlich alle Fossilien da – die glaube ich ein Klappbett in der Disco stehen haben, weil sie seit nun mehr dreißig Jahren immer da sind. Der Rest war fremd, der Gattung Versicherungsvertreter und Autoverkäufer und unbedingt Notgeil! Die Mädels dazu entweder Marke Ische oder Frisösengaby und willig. Sehr lustig, denn ab Mitternacht bissen sich die Gäste in allen möglichen Ecken und Stellungen in den Kopf.

Es wird wohl vermutlich in neun Monaten eine Discofoxbabyschwemme geben. Neben mir saß ein Typ auf einem Barhocker, der tatsächlich seinem Kumpel stolz erläuterte, dass er zu Weihnachten Potenzpillen geschenkt bekommen hätte und diese auch gleich ausprobieren müsste. Was aus dem Ständerboy geworden ist weiß ich nicht, ich war heil froh als er mit einer Chantalle aus dem Osten von Deutschland das Weite gesucht hatte. Nun meine Bekannten und ich hatten den Wunsch noch ein wenig weiter zu ziehen und wir gingen in den Lichtblick zur Weihnachtsparty.

Es liefen die ganzen alten Lieder von ACDC über Techno und was sonst noch und die Stimmung war fulminant (lag auch an den Wodka Bull). Jedenfalls lungerte ein kleines Frettchen im Ölaugenlook an der Bar rum und sprach mich und eine Bekannte an. „Ey grrrraaaaasssss und konkret - Aldde wie alt bisch Du?“ sprach das Teilchen uns an, die Antwort war hart aber herzlich: „Ey Aldder, voll vierzisch und voll konkret verheiratet und du könntesch direkt mein Sohn sein ey“. Der Dönerbruder verschwand so schnell wie eine Sternschnuppe am Himmel und sprach in seinem Businessdeutsch sofort andere Mädels an.

Neben uns lungerte ein nicht ganz schlecht aussehendes Singleteilchen an der Bar herum, der sich zwar die Augen fast verrenkte um uns anzuglotzen, aber nicht den männlichen Mumm besaß sich zu artikulieren. Er verschwand dann auch plötzlich – allerdings vermutlich unter der Bar um ein Nickerchen zu machen. Meine Bekannte und ich erörterten dann, dass es recht schwer wäre adäquate Menschen kennen zu lernen. Meine Bekannte ist eine sehr attraktive Frau, lustig, humorvoll und ich kann mir einfach nicht vorstellen, warum so ein positiv wirkender Mensch, keinen Partner kennen lernt.

Ich habe ja meinen Mister Stringer, habe aber auch Augen im Kopf und finde es sehr schwer nette Männer (keine Ersatzteile) auszumachen. Liegt auch daran, dass von den Kumpels keiner mehr ne ordentliche Kinderstube hat und mal ein wenig zuvorkommend ist. Jetzt frag ich mich halt langsam, ob es beim Weggehen nur noch ums poppen geht –siehe den Viagraboy von oben – und alle Singles zwischen dreißig und fünfzig mit pränatalen Beziehungsspätfolgen zu kämpfen haben und nicht mehr fähig sind, sich ordentlich und ohne gleich mit der Türe ins Haus zu fallen, vorzustellen.

Der Gipfel des Glücks war mein Taxifahrer, der mich heimbringen sollte – der mir morgens um fünf die Frage stellte – ob ich nicht eine Freundin für ihn hätte?!? Hallo? Ich hatte mit meinen sechs Wodka Red Bull und meinem Magen zu tun und außerdem kein Vermittlungsschild auf der Stirn kleben. Geht’s noch?